Leichtsinn brachte eine Frau in die Lausitzer Neiße
Aufgrund der Bebauung auf polnischer Seite waren in der ulica Daszynskiego am Neißeufer Säcke zum Schutz vor Hochwasser ihrerseits mit Wasser gefüllt worden. Foto: Matthias Wehnert
Görlitz. Vermutlich aus Leichtsinn hat sich eine 46-Jährige Polin am Sonntagabend nahe des Parkhotels an der Neiße in Görlitz in große Gefahr begeben. Sie trat zu nahe an den hochwasserführenden Fluss heran und stürzte prompt hinein. Die Fluten rissen sie knapp einen Kilometer mit sich, bis sich die Görlitzerin mit viel Glück an einem Wehr festhalten und ans Ufer retten konnte. Eine Zeugin rief einen Krankenwagen und leistete erste Hilfe. Sanitäter brachten die unfreiwillige Schwimmerin mit Unterkühlung ins Krankenhaus.
Mehr als 20 Mal rückten Polizisten der Polizeidirektion nur bis Montag wegen umgestürzter Bäume aus und sicherten die Räumungsarbeiten der Feuerwehren. Am frühen Montagmorgen trat die Neiße dann im Süden von Görlitz über die Ufer. Polizisten sperrten die B 99 am Grenzübergang Hagenwerder und im Ortsteil Weinhübel am Abzweig nach Kunnerwitz. Aufgrund der hochwasserbedingten Straßensperrung der B99 verkehrte die Linie E ab Weinhübel über Kunnerwitz, Friedersdorf und Schönau-Berzdorf nach Tauchritz sowie Hagenwerder – in Gegenrichtung analog.
In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte der Pegel der Neiße nach 3.00 Uhr 4,80 m überschritten, damit war Alarmstufe 3 erreicht. Ein Höchststand war am Montag, 8.00 Uhr, mit 5,57 m gemessen. Ab einem Pegel von 560 cm gilt die höchste Alarmstufe. Ab 12.00 Uhr am Montag sanken die Pegel wieder leicht. Die Pegel in Görlitz sind auch von der Durchflussmenge am Wittig-Stausee (Zbiornik Niedow) abhängig.