Lessing-Museum in Kamenz wird jetzt umgestaltet

Die Dauerausstellung zu Lessing soll weitgehend in ihrer bestehenden Form erhalten bleiben, ansonsten stehen bedeutende Änderungen an. Foto: Archiv

Liebevoll gestaltete Exponate zu Lessing, seinem Werk seiner Rezeption prägen die Ausstellung im Lessing-Museum. Foto: Archiv
Kamenz. Es wird ernst: Die bereits seit langem angekündigten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am Kamenzer Lessing-Museum beginnen. Laut einer jüngst veröffentlichten Mitteilung schließt es ab dem 10. März bis „voraussichtlich Anfang 2027“ seine Pforten. „Im Lessinghaus stehen große Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an, die dem Museum zugutekommen und neue Perspektiven schaffen“, heißt es darin weiter. Mit dem 2022 erfolgten Umzug der Stadtbibliothek in den Erweiterungsbau des Lessing-Gymnasiums steht dem Museum erstmals in seiner Geschichte das gesamte Lessinghaus zur Verfügung. Zudem erhielt die Stadt Kamenz Ende 2020 die Zusage der damaligen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Umbau des Lessing-Museums mit insgesamt 1,25 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen zu fördern.
„Ziel der Gesamtmaßnahme ist die Steigerung der Attraktivität des Lessing-Museums sowohl durch die Schaffung von Räumlichkeiten für Sonderausstellungen, die modernen Anforderungen genügen, als auch durch die thematische Erweiterung der Dauerausstellung“, heißt es in einer entsprechenden, von der Museumsleiterin Dr. Sylke Kaufmann formulierten und vom Kamenzer Stadtrat bestätigten Aufgabenstellung. Dadurch solle „zum einen die Anziehungskraft des Hauses für Individualtouristen, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger von Kamenz und aus dem Umland erhöht werden.“ Zum anderen würden sich die Bedingungen für museumspädagogische Angebote für Schulklassen noch einmal substantiell verbessern. Anknüpfungspunkte dafür biete auch das zweite Kabinett, das dem seit 2011 laufenden Projekt „Rekonstruktion von Lessings letzter Privatbibliothek“ gewidmet sein soll. Bislang werden die Sonderausstellungen im Malzhaus präsentiert, in dem eigentlich die Stadtgeschichtliche Ausstellung untergebracht ist.
Diese „derzeitige Notlösung“ sei „sehr ungünstig“ und „wirkt sich daher auch auf die Besucherzahlen und die Wahrnehmung der Sonderausstellungen nachteilig aus.“
Hinzu komme, dass auf Grund der baulichen Gegebenheiten im Malzhaus der Sonderausstellungsbereich nicht so zu ertüchtigen ist, dass dort die heute geltenden konservatorischen Bedingungen für die Präsentation hochwertiger Original-Exponate erreicht werden können. In einem Saal im Obergeschoss des „neuen“ Lessing-Museum hingegen könnten diese Anforderungen sehr wohl erfüllt werden, was auch hochkarätige Leihgaben anderer Museen möglich mache.
Durch die Nutzung des gesamten Untergeschosses verbessern sich laut der Aufgabenstellung darüber die Service-Bereiche für die Besucher und die Bedingungen für die Mitarbeiter: „Dies erfordert jedoch umfangreiche bauliche Umgestaltungen sowie eine Anpassung der teils ohnehin überalterten Haustechnik. Zudem müssen Sicherheits- und Brandschutzkonzept auf die neuen Gegebenheiten abgestimmt werden.“ Zudem sollen die Bereiche für Besucher und Beschäftigte „durch eine neue, sinnvolle Raumstruktur im Untergeschoss“ klar voneinander getrennt werden. Die Dauerausstellung zu Leben, Werk und Nachwirkung Lessings und der Seminarraum im Erdgeschoss sollen unverändert erhalten bleiben. In der bisherigen Kinderbibliothek wird laut Aufgabenstellung eine Fachbibliothek zu Lessing und zur sakralen Kunst eingerichtet, die bislang im Depot im Malzhaus untergebracht ist. Der ursprüngliche Zeitplan sah die Durchführung der Bauarbeiten im Jahre 2024 und die Wiedereröffnung für 2025 vor.