Licht am Ende des Königshainer Tunnels
Das Vortreiben der Notrufnischen (hinten) im harten Granit verzögerte die Arbeiten zuletzt. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Sieht doch schon ganz gut aus – in der ersten Röhre ist die Technik schon auf neustem Stand. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Wiesa. Die im April gestarteten Sanierungsarbeiten an der Nordröhre des Tunnels Königshainer Berge werden voraussichtlich noch bis Ende Februar 2025 andauern. Diesen zeitlichen Verzug erläuterte die Autobahn GmbH des Bundes bei einem Pressetermin am 14. November.
Auch die damit einhergehende Sperrung einer Tunnelröhre bleibe bis zu diesem Zeitpunkt bestehen war zu erfahren. Die normalerweise durch zwei Tunnelröhren verlaufenden Richtungsfahrbahnen wurden im Frühjahr in einer sogenannten einstreifigen Gegenverkehrsführung in die verbleibende Tunnelröhre zusammengelegt.
Da die für den Ausbau der Notrufnischen erforderlichen Felsausbrucharbeiten nicht wie erwartet durchgeführt werden konnten, musste der Zeitplan nun angepasst werden, führte Pressesprecher Tino Möhring aus und gab zu bedenken: „Da die geologische Zusammensetzung insbesondere über eine Tunnellänge von 3,3 Kilometern stark variiert, musste an mehreren Stellen immer wieder technologisch angepasst werden, was zur Aktualisierung des Zeitplanes geführt hat.“
Mittlerweile seien die Arbeiten an den Notrufnischen jedoch abgeschlossen. Bis Ende Februar erfolgt nun noch der weitere Ausbau der technischen Anlagen des Tunnels. Anschließend würden sämtliche Systeme sukzessive in Betrieb genommen sowie getestet, gefolgt von einer Prüfung der technischen Einrichtungen „auf Herz und Nieren“. Auf die gesammelten Erfahrungen in der Nordröhre könnten die Beteiligten nun zurückgreifen, um die Arbeiten an der Südröhre anzugehen.
Im aktuellen Feuerwehr-Magazin November 2024 findet sich eine achtseitige Reportage über die hiesige Tunnel-Werksfeuerwehr. Foto: T. Scholtz-Knobloch
Schwerpunkte der Tunnelsanierung stellen das Erhöhen des Sicherheitsniveaus und das Modernisieren der technischen Ausstattung dar. Sowohl das Alter und der Zustand der Anlagen (Planungsstand 1999) als auch gestiegene Anforderungen durch Richtlinien gebieten eine umfassende Sanierung. Die beiden Röhren werden wechselweise bearbeitet: Zunächst die Nordröhre, folgend die Südröhre. Während der Bautätigkeiten läuft der gesamte Verkehr durch die jeweils „freie“ Röhre. Trotz der Verzögerung infolge der genannten Arbeiten an den Notrufnischen, die eben in das harte Granitgestein vorgetrieben werden mussten, werde man aber nicht davon abrücken, von der Zielmarke der Fertigstellung aller Arbeiten am Gesamtprojekt bis November 2025 festzuhalten.
Wird aber der Verkehr mit Abschluss der derzeitigen Arbeiten Ende Februar wieder durch beide Röhren rollen? „Aktuell befinden wir uns in Abstimmung mit sämtlichen Beteiligten, ob die Arbeiten direkt im Anschluss an die Fertigstellung der Nordröhre beginnen oder wir wie ursprünglich geplant im April 2025 starten“.
Doch wie sieht es zunächst einmal im Zeichen verstärkten Verkehrsaufkommens in der Weihnachtszeit aus? Weiterhin wird der Verkehr als einstreifige Gegenverkehrsführung noch durch die Südröhre des Tunnels geleitet. Die Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Ost bleibt hierbei gelassen: „Die aktuellen Einschränkungen haben nur wenig Auswirkungen auf den Verkehrsfluss. Auch Feiertage mit hohem Verkehrsaufkommen wiesen bisher ein vertretbares Stauniveau auf. Diese Erfahrungswerte bestätigen das von langer Hand geplante Verkehrskonzept, das bis zum Abschluss der Bauarbeiten beibehalten wird.“
Auch der Winterdienst östlich des Tunnels gewährleistet, obwohl manche Winterdienstfahrzeuge mit Blick auf die enge Verkehrsführung derzeit im Tunnel, diesen nicht passieren können. Es stehe ein LKW mit Hänger für den Transport des Streusalzes von der Autobahnmeisterei Weißenberg zur Verfügung. Zudem sei der Einsatz kleinerer Schneepflüge geplant, die den Tunnel auch auf einem Fahrstreifen durchfahren könnten.
Im Falle einer Vollsperrung, beispielsweise bei einem Verkehrsunfall oder planmäßigen Wartungsarbeiten, so Tino Möhrings Kollege Marcus Bräuer, werde der Verkehr weiterhin über die vorhandenen Bedarfsumleitungen (U4 und zur Entlastung U44 bzw. U5 zur Entlastung U1) an den benachbarten Anschlussstellen Kodersdorf und Nieder Seifersdorf umgeleitet.