Lodert es wieder?

In der Nacht zum 1. Mai werden sich erneut Tausende Menschen in der Lausitz zu den Hexenbrennen einfinden. Foto: Archiv/R. Grohmann
Region. Am Dienstagabend sollen sie wieder vielerorts lodern – die Hexenfeuer. Traditionell werden damit in der Walpurgisnacht „die bösen Geister“ vertrieben. Aufgrund der tagelangen Trockenheit ist jedoch fraglich, ob tatsächlich überall die Hexe in Flammen aufgehen wird.
Kommunen entscheiden je nach Wetterlage
Radibors Bürgermeister Vinzenz Baberschke beispielsweise wollte zunächst das Wochenende abwarten, bis er eine Entscheidung trifft: „Ich habe mit dem Gemeindewehrleiter zu diesem Thema gesprochen. Wir werden die erhofften Niederschläge abwarten. Am Montag entscheiden wir aufgrund der dann herrschenden Bedingungen, ob die Hexenfeuer stattfinden können.“ Ähnlich wird in Königswartha und Hochkirch verfahren. Der Sohlander Amtskollege Hagen Israel hingegen erklärte auf Anfrage unserer Zeitung: „Derzeit ist keine Absage des offiziell angemeldeten Hexenbrennens im Jugendclub Taubenheim vorgesehen.“ Der Wilthener Bürgermeister Michael Herfort geht ebenfalls davon aus, dass „wir kein Feuer untersagen müssen“. Allerdings werde auch in der Oberlandstadt die Wetterlage genau beobachtet. Aus der Stadtverwaltung Bautzen hieß es unterdessen, dass Hexenfeuer nicht anzeigepflichtig seien. Auch in der Spreestadt sollen die Hexenhaufen brennen – und zwar an der Rodelbahn und im Humboldthain. Start dort ist jeweils gegen 17.00 Uhr. Für eine gastronomische Versorgung der Gäste sei gesorgt, versicherten die jeweiligen Veranstalter.
Selbst in Crosta, Göda, Baschütz, Wuischke, Tautewalde und auf dem Schützenplatz in Cunewalde wird mitunter mit Musik und Unterhaltungsprogramm gemeinsam in den Mai hinein gefeiert.
Bischofswerda will kurzfristig entscheiden
Aus der Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bischofswerda und der Gemeinde Rammenau ist indes zu vernehmen, dass allein dort insgesamt rund 120 Standorte zum so genannten Hexenbrennen für den 30. April angemeldet wurden. Aufgrund der aktuellen Waldbrandgefährdung und der damit einhergehenden Gefahr einer unkontrollierten Brandausbreitung hinsichtlich dieser großen Anzahl privat angemeldeter „Traditionsfeuer“ prüfen die Stadt Bischofswerda sowie die Gemeinde Rammenau eigenen Angaben zufolge aktuell die Notwendigkeit einer Allgemeinverfügung zum Unterlassen des Abbrennens der Feuer. Ausschlaggebend für eine abschließende Entscheidung sei die prognostizierte Waldbrandgefährdung für den kommenden Dienstag. Die Stadt Bischofswerda bittet daher alle Bürger, Vereine und Verbände, die Meldungen auf der kommunalen Homepage zu verfolgen.
Mit Stand Freitag gingen Meterologen davon aus, dass es bis zur Walpurgisnacht zu einer Abkühlung kommt. Außerdem rechnen sie mit Regenfällen beziehungsweise Schauern.
Mehr Infos zu den Hexenfeuern in der Region gibt es auf dieser Seite unter der Rubrik „Veranstaltungen“.