Mandy aus Melaune hofft zum Fest auf Barmherzigkeit
"Wie lässt sich das Spendenaufkommen für Mandy steigern?" beratschlagen Mario Hänel (stehend) mit „Paulchen“ im Arm sowie die Nachbarn Friedmar und Katrin Gaertner. Foto: Till Scholtz-Knobloch
2019 wurde bei Mandy Hänel aus Melaune Knochenkrebs diagnostiziert. Da die Krankenkasse ein teures Medikament nicht übernimmt, hofft sie nun auf Spenden. Auch Nachbarn helfen.
Melaune. Erst vor wenigen Jahren waren Mandy und Mario Hänel von Görlitz nach Melaune gezogen, wo sie Mandys Elternhaus sanierten. Mario Hänel schaut nun aber ratlos. Mit der Krankheit seiner Frau ging das Bauen noch einmal weiter. „Ich musste das Bad umbauen und den Eingang, ein Lift in die obere Etage wurde installiert. Und nun sind die Ersparnisse eben alle. Das kostet schon enorme Überwindung, sich dann an die Öffentlichkeit zu wenden, wenn in einem reichen Land so vielen Menschen geholfen wird und man dann doch nicht mehr zu den Begünstigten gehört“, sagt er. Dabei hat er als Reisebusfahrer seine Arbeitszeiten und Einnahmen zurückfahren, um überhaupt helfen zu können. Gekauft hat er für seine Frau, die wie er am Steuer von Reisebussen saß, jedoch „die Fußhupe Paulchen“, wie er sich ausdrückt. Der kleine Hund, der seine Frau etwas aufmuntern soll, sitzt auf seinem Arm – in der Küche sind gerade die Nachbarn Friedmar und Katrin Gaertner zu Gast, die mit der Verbreitung des Spendenaufrufes unter https:// www.gofundme.com/f/37fhm 5m220 nach ihren Möglichkeiten helfen. Katrin Gaertner bastelte zudem Weihnachtliches, damit sich die Spendenbox besser füllt.
Eigentlich sollte Mandy Hänel am Montagmorgen selbst berichten, doch tags zuvor war sie am späten Abend vom Notarzt mit in die Klinik genommen worden. Im Sommer letzten Jahres hatte sie sich bereits das Bein oberhalb des Kniegelenks amputieren lassen, nachdem offene Wunden nicht mehr heilten und Schmerzen unerträglich wurden. Ihr Arzt machte ihr Hoffnung mit dem Medikament Olaparib. Doch der Antrag auf die teure Arznei wurde nicht nicht bewilligt. Die Hänels suchten Unterstützung bei einem Anwalt – doch auch das führte bislang nicht zum erhofften Ergebnis. Für ihre Krebsart – ein Chondrosarkom – ist das Medikament bislang nicht zugelassen. Nach einem halben Jahr ohne Behandlung sind mittlerweile Metastasen in ihrer Lunge. In ihrem Spendenaufruf schreibt Mandy Hänel über ihren Leidenweg:
„Da bei diesem Sarkom keine Bestrahlung und Chemo hilft, hat mein Onkologe einen Antrag auf ein Medikament gestellt, was mir helfen könnte, um die Metastasen in Schach zu halten.“ Die Sache spitze sich zu, nachdem das Sozialgericht Dresden vor einem Monat eine vorläufige Versorgung mit Olaparib ablehnte. Eine Packung kostet um die 5.000 Euro. Davon sind jedoch mehrere nötig, um überhaupt nach drei Monaten wieder gute Argumente in der Hand zu haben, wenn das Mittel anschlagen sollte. Wer Mandy Hänel weihnachtlich barmherzig helfen möchte, kann dies über den genannten Spendenlink im Internet tun, am 23. Dezember beim Weihnachtsglühweinfest ab 14.00 Uhr (La Creperie/Eisdiele) die Spendenbox an der Durchgangsstraße in Melaune füllen oder am 1. Januar, 15.30 Uhr, bei der Andacht am Hirtenfeuer in der Krippenausstellung bei Müllers in Nieder Seifersdorf, Arnsdorfer Straße 25.