Marodes Wehr in Pethau wird zurückgebaut
Das Wehr an der Mandau in Pethau wird zurückgebaut. Foto:Landestalsperrenverwaltung Sachsen/Birgit Holfeld
Pethau. Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat in Pethau mit dem Rückbau des Schusswehres in der Mandau begonnen. Ziel ist es, die ökologische Durchgängigkeit des Flusses für Fische und andere Wasserlebewesen wiederherzustellen und strukturelle Defizite nachhaltig zu beseitigen. Wehre sind für viele Arten unüberwindbare Barrieren auf ihrem Weg in überlebenswichtige Lebensräume. Die Bauarbeiten sollen bis Ende des Jahres dauern und kosten rund 1,17 Millionen Euro, finanziert vom Freistaat Sachsen.
Das Projekt wird entsprechend der Vorgaben zur Zielerreichung gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Diese sieht vor, die Gewässer wieder in einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu versetzen. Das bedeutet unter anderem, dass neben der Wasserqualität auch die ökologische Struktur der Flüsse verbessert werden soll, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen.
Das marode Schusswehr Pethau wird vollständig zurückgebaut und die natürliche Gewässersohle wiederhergestellt, sodass ein Gefälle von circa ein Prozent entsteht. Vor den Bauarbeiten wird das vorhandene Sohlsubstrat geborgen und anschließend als Abdeckung für die neue Gewässersohle wiederverwendet. Auf einer Länge von etwa 335 Metern wird anschließend die Gewässersohle teilweise mit Wasserbausteinen stabilisiert. Einerseits sollen neue Strukturelemente, wie beispielsweise Buhnen, das Gewässer durch Schaffung von Strömungs- und Substratdiversität beleben. Andererseits werden Ruhezonen, sogenannte Gumpen für Fische und andere Wasserlebewesen, geschaffen. Sechs eingebaute Querriegel sollen eine wechselseitig pendelnde Niedrigwasserrinne zulassen. Der Uferbereich wird an die neuen örtlichen Gegebenheiten angeglichen. Die am Ufersaum gewachsenen Bäume werden gesichert.
Um die Löschwasserbereitstellung sowie die Wasserzufuhr für die Wasserelemente des Westparks in Zittau sicherzustellen, wird eine neue Gewässerverbindung zwischen Mühlgraben und Burgmühlgraben hergestellt.
Das gesamte Projekt wird bauökologisch und fischereifachlich begleitet und ist nach weiteren Informationen der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen mit den zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden abgestimmt. Im Herbst dieses Jahres werden am Verbindungsgraben sowie entlang der Mandau Ersatzpflanzungen mit 29 standortgerechten Laubbäumen erfolgen. Während der Bauarbeiten ist der Radweg an der Mandau zwischen der S 137 und der Straße zum Olbersdorfer See gesperrt. An den Baustellenausfahrten bittet die Landestalsperrenverwaltung um besondere Vorsicht.