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Mehr als nur der Anbau von Streifen

Mehr als nur der Anbau von Streifen

Der Ausbau der A4 stellt mit einer Gesamtlänge von 86 Kilometern und einem Kostenumfang von (nach heutiger Berechnung) 1,2 Milliarden Euro eine wahrhaft gigantische Aufgabe dar.

Der Ausbau der Autobahn 4 wird in Bautzen geplant. Ein Mammutprojekt, dessen Ende nicht seriös abzuschätzen ist. Besonders ein Umstand macht einen verbindlichen Zeitplan derzeit noch unmöglich.

Region. Es gibt Fragen, die kann man nicht konkret beantworten. Selbst dann nicht, wenn sie der sächsische Ministerpräsident stellt. Michael Kretschmer wollte von Michael Ditter wissen, wie denn der Zeitplan für den Ausbau der Bundesautobahn 4 zwischen dem Dreieck Nossen und Bautzen-Ost aussieht. „Die Erfahrung zeigt, dass man das zu einem solch frühen Zeitpunkt nicht seriös sagen kann“, so der Bereichsleiter der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) für Sachsen. „Auf alles, was ich jetzt sage, wird man mich später festnageln.“ Der Freistaat ist als eines von zwölf Bundesländern (neben dem Bund selbst) an der Gesellschaft beteiligt und kann somit auf ihre Dienste zurückgreifen. Und dies in den kommenden Jahren mehr denn je: Stellt doch der Ausbau der A4 mit einer Gesamtlänge von 86 Kilometern und einem Kostenumfang von (nach heutiger Berechnung) 1,2 Milliarden Euro eine wahrhaft gigantische Aufgabe dar. An der Länge wird sich nicht viel ändern, die Kosten jedoch – darauf weist Michael Ditter schon jetzt hin – werden sicher nicht auf dem nach den heutigen Preisen veranschlagten Stand verharren: „Wir gehen davon aus, dass die Kosten für Bau- und Planungsleistungen auch in Zukunft weiter ansteigen werden.“

Und hinsichtlich des Zeitplans – um noch einmal darauf zurückzukommen – gibt es eine große Unbekannte: „Gebaut ist recht schnell, und auch mit der Planung werden wir gut vorankommen. Was sich nicht kalkulieren lässt, ist die Zeitdauer für die Herstellung des Baurechts.“ Die Verbreiterung der A 4 stellt nämlich weitaus mehr dar als nur den Anbau von links und rechts jeweils einem zusätzlichen Fahrstreifen. Zwischen dem Dreieck Nossen und Dresden-West soll die A4 von derzeit sechs auf acht, zwischen Dresden-West und Bautzen-Ost von vier auf durchgehend sechs Fahrstreifen vergrößert werden. „Dabei werden wir nicht überall genau dem bisherigen Trassenverlauf folgen, sondern für eine den heutigen Anforderungen entsprechende Gradiente sorgen“, kündigt Michael Ditter an. 

Uwe Menschner / 24.12.2019

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Kommentare zum Artikel "Mehr als nur der Anbau von Streifen"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Erhard Jakob schrieb am

    Nach der Wende haben die Verkehrspolitiker bzw. Verkehrswissenschaftler viele Bahnverbindungen weggerissen. Zum anderen wurde auch Feuerfestwerke Wetro von der Bahn abgeschnitten! Seit dem werden die produzierten feuerfesten Steine alle auf der Straße
    transportiert.

    Diese Schlauberger überlegen jetzt, ob man nicht diesen Fehler korrigieren sollte?

  2. Harald schrieb am

    Nicht die A4 muss ausgebaut werden, sondern das Schienennetz, inklusive Güterverteilbahnhöfe. Das ist Wahnsinn, alles gummibereift europaweit zu befördern. So kommen noch mehr Brummis auf die Piste. So wird das Klima bestimmt nicht gerettet. Aber die Pensionen und Diäten sind durch die Mautbeiträge gesichert, so viel ist sicher.

  3. Erhard Jakob schrieb am

    Udo,

    wir sollten aber auch daran denken, wieviel Autobahnkilometer in den Jahren von 1940 bis 1945 zerstört wurden!

  4. Udo schrieb am

    Eine weitere Bankrotterklärung unseres Staates. An Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Weiß jemand wieviel Autobahnkilometer zwischen 1933 und 1945 gebaut wurden? Übrigens wollte unsere hilflose Politikergilde die Bürokratie abbauen. Wahrscheinlich nach Fertigstellung des kleinen Straßenbaus.

  5. Bussigg schrieb am

    Diese Vorhaben ist purer Schwachsinn man sollte lieber den Ausbau sprich Elektrifizierung Dresden Görlitz voran treiben.

  6. Nobbi schrieb am

    Immer die gleiche Leier. Bürokratie schlägt Arbeit. In der veranschlagten Bauzeit bauen die Chinesen 2 Autobahnen rund um den Erdball! Und wir stehen nochmal 20Jahre im Stau osteuropäischer LKW

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