Mehr Infos im Tierpark dank seltenem Koffer
Der Nutztierkoffer weckt auch bei den Thüringer Waldziegen Interesse. Foto: Tierpark
Görlitz. Nur 50 Stück gibt es, und einer existiert im Görlitzer Tierpark. Die Rede ist nicht von einer seltenen Tierart, sondern vom Nutztierkoffer, den der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) entwickelt hat. Beim Öffnen des Koffers kommen zum Beispiel Memorykarten, Konsumprodukte mit tierischem Ursprung oder Minimodelle etlicher Nutztiere und ihrer Wildtierstammformen zum Vorschein. „Damit können wir spielerisch vermitteln, wie vielfältig unsere Nutzung aber auch die Rassen einheimischer Nutztiere sind“, erklärt Zoopädagogin Dr. Franziska Leonhardt. Haustierführungen durch den Bauernhof seien damit noch interaktiver und auch für höhere Klassenstufen geeignet.In der leistungsorientierten Landwirtschaft haben viele alte Nutztierrassen einen geringen Stellenwert, weil sie nicht über aktuell gewünschte Zuchtmerkmale wie schnelles Wachstum oder eine ertragreiche Milchproduktion verfügen. „Daraus resultiert ihr bedrohlicher Bestandsrückgang. Doch als Teil der biologischen Vielfalt und unseres Kulturerbes sind sie äußerst schützenswert“, sagt die stellvertretende VdZ-Geschäftsführerin Dr. Julia Kögler. So werden auch im Görlitzer Tierpark bedrohte Nutztierrassen wie das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind und das Rauwollige Pommersche Landschaf gehalten.
Aber auch die weniger seltenden Koffer im Tierpark lüften natürlich immer wieder didaktische Infos. In den sächsischen Sommerferien erwartet alle kleinen und großen Besucher des Görlitzer Tierparks etwa ein buntes Programm im Zeichen des Artenschutzes. Jeden Mittwoch um 14.00 Uhr darf Artenschutz dann etwa mit dem „WWF-Koffer“ gefühlt, geschnuppert und entdeckt werden.