Mehr Komfort am Stausee?
Das Bautzener Stauseeufer soll in absehbarer Zeit weiter aufgewertet werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Stadt Geld dafür bereitstellen kann. Foto: Archiv
Bautzen. Besucher der Talsperre sollen voraussichtlich ab dem kommenden Jahr noch mehr Komfort im Bereich des Bautzener Ufers vorfinden. Auf Anfrage teilte ein Rathaussprecher mit, dass in die Anmeldung für den nächsten Stadtetat Geld für eine öffentliche Toilettenanlage eingestellt wurde. Es gäbe auch schon Gespräche mit möglichen Anbietern. „Wird die entsprechende Haushaltssumme bestätigt, kann der Plan 2020 in die Praxis umgesetzt werden. Es wird sich wahrscheinlich nicht um eine Lösung im baulichen Sinne, sondern um eine komfortable Containerlösung handeln.“
Unterdessen zeichnete sich für das noch immer leerstehende Spreehotel keine Lösung ab. Nach gültiger Rechtslage kommen dort laut Stadtverwaltung weiterhin in erster Linie Gastronomie und ein Beherbergungsbetrieb in Frage. Sprecher André Wucht: „Zwei Dinge möchte ich in dem Zusammenhang hervorheben. Eine Wohnbebauung beispielsweise würde eine Änderung des B-Plans voraussetzen, was in der Regel ein sehr aufwändiges Verfahren mit mehreren Behörden bedeutet. Dabei spielt die zweite Sache eine sehr wesentliche Rolle: Lärm. Einerseits ist die Lärmbelästigung von der Autobahn ohne gesonderte und mehrere Millionen Euro teure Schallschutzmaßnahmen an der Schnellstraße unmöglich. Andererseits würde eine Wohnbebauung einen klaren Konflikt mit der aktuellen Nutzung als Erholungs- und Freizeitgebiet zur Folge haben und aller Voraussicht nach Einschränkungen für die ansässigen Unternehmen nach sich ziehen.“ Das sei politisch jedoch nicht gewollt.
Auf die Frage, inwieweit die Kommune und der Inhaber des Spreehotels zusammenarbeiten, damit sich ein neuer Besitzer für die Immobilie findet, antwortete André Wucht: „Da es sich um eine private Einrichtung handelt, verbietet sich eine Kooperation. Dem Eigentümer sind die gesetzlichen Bestimmungen wie der B-Plan und die örtlichen Gegebenheiten bekannt.“ Der wiederum wollte sich zu möglichen Zukunftsplänen gegenüber Alles-Lausitz zunächst nicht äußern.
Zuletzt wurde das Haus, das auf einem Hügel über dem Ufer der Talsperre thront, als „Integrationszentrum“ für anerkannte Flüchtlinge genutzt. Es schloss Ende 2017 seine Türen, nachdem damaligen Medienberichten zufolge eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Bautzen im Finanzausschuss keine Mehrheit fand.