Mehrfache Beobachtungen durch Görlitzer ART
Fiktion 2020 bei Vorstellung des Projekts der Frauenkirche mit dem fiktiven Fenster (rechts), das an die friedliche Revolution vor über 30 Jahren erinnert. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Zur Ausstellung „Görlitzer ART“ haben die involvierten Künstler die Möglichkeit, sich auch in einer Einzelausstellung im Barockhaus Neißstraße 30 zu präsentieren. Das tut nun Susanne Hopmann.
Görlitz. Die zweite Einzelausstellung 2022 zur „Görlitzer ART“ zeigt Werke von Susanne Hopmann, die hierzu zwei Projekte umgesetzt hat. Die Arbeit „Das Fenster“ ist an der Görlitzer Frauenkirche am Platz der Friedlichen Revolution zu sehen. Die Installation basiert auf einem gefundenen Foto, das in der Görlitzer Altstadt von Volker Bachschneider aufgenommen wurde. Dieses Bild eines baufälligen Fensters, in dem zwei Plakate aufrufen: „Mehr Demokratie wagen“ und „Mut zu neuen Mehrheiten“ entstand fünf Jahre nach der Wende. Indem der Betrachter hoch an der Kirche diese Aussagen schwer entziffern kann, wird hier scheinbar der Blick geschärft. Und Interpretationsspielraum gibt es damit gerade im Stadtzentrum im Übermaß. „Demokratie wagen“ könnte in Zeiten immer enger werdender Diskussionskorridore Botschaften wie 1989 neu anstoßen, statt diese nur als Geschichte zu begreifen.
Fenster für Erkenntnisse?
Als zweite Arbeit brachte Susanne Hopmann das Objekt „Die Häuser“ ein. Diese Skulptur steht im Gewässer des ehemaligen Volksbades Görlitz. In der Personalausstellung, die von der Vernissage am 12. Mai bis zum 26. Mai im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses Neißstraße 30 zu sehen sein wird, zeigt Susanne Hopmann nunmehr ihre Arbeit „The Observer“ (Beobachter).
Die Installation wird zum dritten Mal ausgestellt und ein weiteres Mal transformiert. In Kombination mit dem Gedicht von Joan Gustaf wird die Arbeit hier durch den Einsatz von Metallbodenplatten weiterentwickelt.