Messerangriff auf Drittklässler
Oberbürgermeister von Bischofswerda Holm Große, Revierleiter Mario Steinert, Kreisbrandmeister des Landkreises Bautzen Stefan Hentschke, Landrat Udo Witschas, Referent des Landrates Tony Schuster vor Ort. Foto: LRA Bautzen
Bischofswerda. Am Mittwochvormittag ist es in einem Schulkomplex an der Kirchstraße in Bischofswerda zu einem Amoklauf gekommen. Ein achtjähriger Junge wurde bei einem Angriff mit einem Messer schwer verletzt. Der Tatverdächtige, ein ehemaliger Schüler, verletzte sich ebenfalls schwer. Kräfte des Einsatzzuges durchsuchten mit Unterstützung der Feuerwehr das Schulgebäude. Sie fanden unter anderem mehrere Taschen, Messer, Flaschen und Feuerzeuge. Die Polizisten stellten sie zur kriminaltechnischen Untersuchung sicher.
Die Einsatzkräfte betreuten in Zusammenarbeit mit dem Kriseninterventionsteam (KIT) insgesamt 53 Schülerinnen und Schüler, zwei Jugendliche, drei Lehrkräfte sowie 53 Elternteile.
Die Polizeidirektion Görlitz war mit über 80 Kräften der Reviere Bautzen, Kamenz, dem Einsatzzug, der Kriminalpolizeiinspektion und der Diensthundestaffel vor Ort. Zusätzlich waren das KIT und die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes in Bischofswerda.
Der Bautzener Landrat Udo Witschas zeigte sich entsetzt. „Fassungslosigkeit ist ein Wort, das nicht ausreicht, um meine Gefühle angesichts der Situation in Bischofswerda zu beschreiben“, sagt er. Er machte sich persönlich vor Ort ein Bild gemacht und bete für den überfallenen Jungen, dass er die Tat überlebe. „Meine Gedanken sind auch bei seinen Angehörigen sowie den Schülern und Lehrern der Schule. Mein Dank gilt auch allen Einsatzkräften für ihre professionelle Arbeit.“ Witschas stellt klar: „Den perfiden Diskussionen in sozialen Netzwerken, die sich um die Herkunft des Täters drehen, trete ich entschieden entgegen. Es gibt hier absolut keinen Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik!“ Er teilte auch mit, dass nach der Messerattacke an der Grund- und Oberschule am Donnerstag kein regulärer Schulbetrieb stattfinden wird. Es werde aber eine Betreuung angeboten für Kinder, die nicht zu Hause bleiben könnten. Unter anderem bot der Regenbogen e.V. in seinem Generationentreff B 28 Betreuung an. Unterdessen hat die Polizeidirektion Görlitz klargestellt, dass bei dem mutmaßlichen Täter kein Migrationshintergrund vorliegt.