Messiaengedenken 2023 wandelt ums Chaos
Sonntag, 15. Januar, 14.30 Uhr, gibt Pierre-Laurent Aimard ein Klavierkonzert im Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur in Köslitz (Kozlice 1). Im Anschluss diskutiert er mit Prof. Stefan Keym Foto: Julia Wesely
Görlitz. Vom 12. bis 15. Januar laden die Internationalen Messiaen-Tage an die Neiße ein. Das Festival erinnert an das musikalische Schaffen Olivier Messiaens und das ehemaligen Stalag VIII A, in dem der französische Komponist am 15. Januar 1941 mit drei Mitgefangenen sein berühmtes „Quartett auf das Ende der Zeit“ erstmals vor Mitgefangenen und Wachleuten aufführte.
Leitmotiv in diesem Jahr ist „Wandeln im Chaos“ und so heißt es auch in der Einladung: „Kriegsgefangene auch im Görlitzer Lager waren ins Chaos hineingezwungen, indem sie an einem oft mehrere hundert Kilometer entfernten Ort mit stets wechselnden Menschen, mit den unterschiedlichsten Lebensrealitäten und Sprachen aufs Engste zusammenleben und ihr bisheriges Leben, Arbeiten und alle geliebten Menschen innerhalb kürzester Zeit fast vollständig hinter sich lassen mussten.“
An einzelne Lebensgeschichten soll in fünf Konzerten erinnert werden. Zweisprachig deutsch-polnische Podiumsgespräche, Konzertgespräche mit Schülern Messiaens bzw. Komponisten sowie Führungen durch die Gedenkstätte, eine Ausstellung, ein philosophisch-spiritueller Spaziergang und ein über die Stadt verteilter Gottesdienst komplettieren das Programm. Zu den Höhepunkten gehört ein Klavierrezital von Messiaen-Schüler Pierre-Laurent Aimard und das eindrücklich durch Chaos und Frieden wandelnde Orgelkonzert. Das Programm sowie Informationen zu Eintrittskarten findet sich unter: www.messiaen-tage.eu.