Michael Wolffsohn spricht auch über die Hofnarren Tacheles
Die Stadt Görlitz und der Förderkreis Görlitzer Synagoge e. V. geben „Tacheles. Die Görlitzer Rede“ mit Michael Wolffsohn eine zweite Chance, die 2023 nun zünden soll. Foto: Till Eitel
Görlitz. Am 23. Mai findet in der neuen Görlitzer Synagoge „Tacheles. Die Görlitzer Rede“ statt. Nach dem Flop um Patricia Schlesinger (rbb) bei der Premiere im Vorjahr setzen die Veranstalter nun auf den integeren Prof. Michael Wolffsohn, der vor genau zwei Jahren in einem Bild-Kommentar vorausschauend betonte: „Die versuchte Gleichschaltung der Wissenschaft, besonders der Geisteswissenschaften, ist mir als Historiker seit Jahren leidvoll bekannt. Ist nun die Freiheit der Kunst dran? Auch den Hofnarren dürfte es dann an den Kragen gehen“, womit das Gegenprogramm zu Tacheles 2022 kaum größer sein könnte.
In Görlitz spricht der deutsch-jüdische Historiker und Publizist zum Thema: „3.000 Jahre Jüdische Weltgeschichte – 75 Jahre Israel“. Wolffsohn ist einer der führenden Experten für die Analyse internationaler Politik und nicht zuletzt die Beziehungen zwischen Deutschen und Israelis, Christen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher wie religiöser Ebene. Der 1947 in Tel Aviv geborene Sohn einer 1939 nach Palästina geflüchteten jüdischen Kaufmannsfamilie siedelte 1954 mit seinen Eltern nach West-Berlin über. Nach dem Wehrdienst in Israel und Studium in Berlin, Tel Aviv und New York lehrte er von 1981 bis 2012 als Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Er hat zahlreiche Bücher, Aufsätze und Fachartikel verfasst. Die Debatte beginnt um 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) bei freiem Eintritt.