Mit dem Bus: Ab zur Spätschicht!
Edding-Mitarbeiterin Magdalena Lokietek legt fertige Stifte in einen Versandkarton. Auch der Schreibwaren-Hersteller beteiligt sich an der diesjährigen Spätschicht.
Die Kennenlern-Aktion mehrerer Städte im Landkreis Bautzen mit der Wirtschaft feiert in diesem Jahr ihren 5. Geburtstag. Firmen und Besucher eint dabei ein gemeinsames Ziel.
Bautzen/Bischofswerda/Kamenz. Lang ist die Produktionslinie, auf der im Bautzener Werk des Schreibwarenherstellers Edding die Faserstifte hergestellt werden. Kurz vor dem Ende wirft Magdalena Lokietek Hüllen durch eine Trichteröffnung, die von der Maschine auf die Körper der Stifte gepresst werden. Schließlich entnimmt die Mitarbeiterin die fertigen Schreibgeräte und legt sie in einen bereitstehenden Versandkarton. „Viele Besucher haben eine genaue Vorstellung davon, wie die Produktion von Stiften ablaufen muss, und sind dann überrascht, dass es in Wirklichkeit ganz anders ist“, erklärt Marketingchef Gregor Hintz.
Um möglichst vielen Menschen aus der Region einen wirklichkeitsgetreuen Einblick zu ermöglichen, beteiligt sich die Bautzener Edding-Tochter V.D. Ledermann & Co. GmbH in diesem Jahr wieder an der Aktion „Spätschicht“ – ebenso wie zahlreiche andere Unternehmen aus Bautzen, Hoyerswerda, Kamenz und Bischofswerda. 2017 veranstaltete die IHK Dresden erstmals eine Spätschicht in Bautzen, seit 2019 beteiligen sich auch Bischofswerda, Kamenz und Hoyerswerda an der Aktion.
„Das Ziel besteht darin, Interessierten jeden Alters einen realistischen Einblick in die Abläufe der beteiligten Unternehmen zu ermöglichen“, so Jeanette Schneider, Leiterin der Bautzener IHK-Geschäftsstelle. Das passiert ohne Grillwürste und Hüpfburg, dafür aber nach einem ausgeklügelten und straffen Zeitplan. „Um den Teilnehmern den Besuch möglichst vieler Firmen zu ermöglichen, bieten wir in allen Städten mehrere Bustouren zu jeweils drei oder vier Unternehmen an“, erläutert die IHK-Chefin die Grundidee, die ursprünglich aus Zittau stammt.
In Bautzen werden neun Touren zu insgesamt 23 Unternehmen angeboten. Neben Edding nehmen unter anderem die Debag AG, das Musikhaus Löbner, Frenzel-Bräu, die Perfecta und die Budissa Agrarprodukte teil. Bischofswerda hat immerhin zwölf Unternehmen zur Teilnahme aktivieren können, darunter Schoplast, Roth Umwelttechnik, die Temedia GmbH und die Schiebocker Fleischverarbeitung.
Sie werden in vier Touren angefahren, die über die Stadtgrenzen hinaus auch nach Wölkau und Putzkau führen.
Eine der Touren widmet sich thematisch dem Sozial- und Pflegebereich. „Wir registrieren stetig wachsende Teilnehmerzahlen von anfangs 50 auf zuletzt 110“, so Wirtschaftsförderer Manuel Saring. Neu dabei ist die erst seit einem Jahr in Bischofswerda ansässige PulpTec GmbH, die mittels Faserguß Verpackungen aus Altpapier herstellt. „Für Handwerksbetriebe sind Busladungen von 30, 40 Leuten oft zu viel. Deshalb geben wir ihnen ab 14.30 Uhr die Möglichkeit, sich im ’Schaufenster Handwerk’ auf dem Altmarkt zu präsentieren“, so Manuel Saring.
Auch Kamenz kann mit illustren Namen wie Sachsen Fahnen, Flugsportzentrum Bautzen oder dem Azurit Seniorenzentrum aufwarten. Nicht mit dabei ist der größte Arbeitgeber Accumotive. „Bei manchen Firmen klappt es produktionsbedingt nicht, schließlich sind wir auf diesen einen Tag festgelegt“, so IHK-Chefin Jeanette Schneider.
Und weiter: „Die Spätschicht hat sich fast zu einem Selbstläufer entwickelt, viele Firmen kommen von sich aus auf uns zu, weil sie wieder teilnehmen wollen.“. Doch die städtischen Wirtschaftsförderer, welche die Aktion zusammen mit der IHK und der Kreishandwerkerschaft organisieren, gehen auch aktiv auf die Firmen zu: „Schließlich wollen wir Abwechslung und einen bunten Branchenmix“, so Manuel Saring aus Bischofswerda. Und wenn es doch einmal eine Absage gibt, dann aus aktuellen und nicht aus generellen Gründen. Die beteiligten Kommunen – auch Sohland/Spree und Radeberg sind dabei, befinden sich aber noch in der Vorbereitung – sind durchaus offen für Zuwachs aus anderen Städten oder Gemeinden.
Service: Die Spätschicht findet in Bautzen und Kamenz am 17. Juni, in Bischofswerda und Hoyerswerda am 1. Juli statt. Anmeldungen sind erforderlich und über die Homepages der Städte jeweils mit dem Zusatz /spaetschicht möglich.