Mit dem Reiterhof zum Saatreiten nach Ostritz
Die Saatreiter mit den Pferden vom Reiterhof „Drei Linden“ legten hier letzte Hand für das große Ereignis in Ostritz an. Foto: privat
Beim 395. Saatreiten am Sonntag, 31. März, in Ostritz sind wieder mehrere Vereinspferde sowie in Obhut befindliche private Pferde vom Reiterhof „Drei Linden“ in Zittau mit auf Tour – das ist schon seit DDR-Zeiten so üblich.
Die Saatreiter in Ostritz verkünden auf ihren geschmückten Pferden die Auferstehung von Jesus Christus. Foto: Archiv
Ostritz/Zittau. „In unserem ,Tagesgeschäft’ geben wir unter anderem Reitunterricht für Jung und Alt, bieten Geländeritte, Kutsch- und Kremserfahrten sowie tierische Tage in Altersheimen und Kinderreiten bei Veranstaltungen an“, sagt Nicole Johnel, Reitlehrerin auf dem Reiterhof „Drei Linden“ in Zittau.
Und sie fährt fort: „Die Vorbereitungen für das Saatreiten in Ostritz beginnen bei uns ab Januar bzw. Februar, wenn die ersten Saatreiter anrufen und ihre Pferde bestellen oder nachfragen, ob wir noch Pferde übrig haben, die wir zur Verfügung stellen.“ Die letzten Jahre seien zehn Pferde – vier Vereinspferde und sechs Privatpferde der Rassen Warmblut, Schweres Warmblut, Sportpferd und Friese vom Reiterhof „Drei Linden“ – beim Ostritzer Saatreiten unterwegs gewesen.
„Unsere Osterreiter, die schon seit langem unsere Pferde reiten, haben im vergangenen Jahr zum Saatreiten ihre Pferde schon für 2024 reserviert“, betont sie.
Für das große Ereignis in Ostritz putzt und wäscht die zuständige Crew des Reiterhofes „Drei Linden“ die Pferde am Samstagnachmittag, flechtet deren Mähnen ein, säubert und fettet das Zaumzeug. Der zeitliche Aufwand dafür beträgt circa zwei bis drei Stunden. Am Sonntag schmücken die Saatreiter ihre Pferde noch mit Blumen- und Rosenkränzen an Zaumzeug und Satteldecken. Am Tag der Veranstaltung werden die Pferde früh mit dem Ello und Pferdehängern von Zittau nach Ostritz transportiert. Die Fahrt dauert circa 30 bis 45 Minuten. „Die Pferde werden dann von uns fertig gemacht, sodass die Saatreiter nur noch aufsteigen müssen und losreiten können. Wir begleiten die Reiter auf den Markt und dann bis zum Kloster. Danach laufen wir zu unserem Platz zurück und warten, bis sie zurückkommen“, sagt sie.
Nicole Johnel ist in den vergangenen Jahren die Tour komplett mitgelaufen und hat ihr Pferd geführt: „Nach dem Saatreiten laden wir die Pferde wieder auf und fahren zum Reiterhof zurück. Dort werden die Pferde abgeladen, ausgeflochten und noch einmal geputzt. Dann räumen wir alles auf.“
Insgesamt nehmen alljährlich durchschnittlich 70 Reiter – traditionell in Frack und Zylinder gekleidet – mit ihren prächtig geschmückten Pferden an der Saatreiterprozession in Ostritz teil. Beginn ist um 13.00 Uhr an der katholischen Kirche in Ostritz, die Ankunft auf dem Klosterhof im Kloster St. Marienthal gegen 13.45 Uhr und Ende gegen 16.00 Uhr auf dem Marktplatz in Ostritz. Kostenfreie Parkplätze stehen in naher Umgebung des Klosters St. Marienthal direkt an der B99 und im Bereich der Stadt Ostritz zur Verfügung.