Moderner Parken an der Spree

Einer von Bautzens neuen Parkscheinautomaten. Pressefoto

Parksanduhr oder Brötchentaste: In Sachen kostenloses Kurzzeitparken gibt es in Teilen des Bautzener Stadtrates nach wie vor Diskussionsbedarf. Foto: RK
Bautzen. Die längste Zeit hat es gedauert, seit Wochenbeginn heißt es aus alt mach neu: die Parkscheinautomaten im Bautzener Stadtgebiet werden ausgetauscht. Ursprünglich wollte die Kommune nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss im November vergangenen Jahres bereits vor dem Sommer ein Häkchen unter diese Maßnahme setzen. Dazu kam es jedoch nicht. Grund: Nach einer ersten europaweiten Ausschreibung ließ sich Rathausangaben zufolge kein Zuschlag erteilen. Also musste sich die Kommune erneut auf die Suche nach einem Partner begeben. Der steht inzwischen fest, und er hat auch geliefert. Seit Beginn dieser Woche werden nun täglich bis zu sieben der ausgedienten Apparate durch neue ersetzt, sagte Stadtsprecherin Laura Ziegler. „Nach dem Austausch stehen Bautzens Autofahrern 35 nutzerfreundliche Automaten bereit, die eine Menüführung in den Sprachen Deutsch, Sorbisch, Polnisch, Tschechisch und Englisch ermöglichen. Bis zum jeweiligen Austausch können die vorhandenen Automaten genutzt werden. Die neuen Apparate werden unmittelbar nach Beendigung der Montagearbeiten in Betrieb genommen.“
Damit entfällt das nervige Suchen nach Münzen im Portemonnaie. Wer in der Vergangenheit in der Spreestadt ein Parkticket ziehen wollte, der musste diese genau abzählen, damit die Geräte einen Parkschein ausspucken. Das ist alles andere als bequem und zeitgemäß, beklagten unter anderem Händler und Gewerbetreibende. Nun aber soll auch in diesem Punkt in Bautzen der Fortschritt Einzug halten. Zusätzlich zum Zahlen per Münzeinwurf können Autofahrer ab dem 1. Dezember ihren Parkschein mit dem Smartphone ziehen. Bis zur Einführung des neuen Service sei jedoch an den künftigen Geräten weiterhin nur Barzahlung möglich, hieß es. Wie FDP-Stadtrat Mike Hauschild in dem Zusammenhang anmerkte, sei es möglich, pers-pektivisch gesehen auch die Brötchentasten-Funktion programmieren zu lassen. Damit wäre künftig ein zeitlich begrenztes, kostenloses Parken denkbar. Allerdings sperrte sich ein Teil des Stadtrates und die Verwaltung bislang dagegen. Mike Hauschild fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Der nächste Oberbürgermeister könnte also unkompliziert diesen Schritt umsetzen, falls die Parksanduhr keine Mehrheit finden würde.“ Für deren Einführung streiten die Liberalen seit Jahren.
Zurück zum aktuellen Geschehen im Stadtgebiet. Während der Montagearbeiten gilt: Ist ein Parkscheinautomat nicht funktionsfähig oder abgebaut, darf das Fahrzeug trotzdem abgestellt werden, betonte Laura Ziegler. „Wenn an dem Automaten oder am Parkplatz eine Höchstparkdauer angegeben ist, dann darf dort nur innerhalb dieses Zeitraums geparkt werden. In diesem Fall muss die Parkscheibe eingestellt und ausgelegt werden.“
Die für Autofahrer wohl erfreulichste Nachricht in dem Zusammenhang hat sich die Stadtmitarbeiterin bis zum Schluss aufgehoben: „Trotz der Investition werden die Parkgebühren nicht steigen. Sie bleiben wie gehabt.“