Museumspreise sollen steigen

Symbolbild
Bautzen. Damit vor dem Hintergrund stetig steigender Energie- und Personalkosten auch künftig ein Museumsbetrieb möglich ist, plant der Landkreis eine Erhöhung der Eintrittsgelder. Das lässt sich einer entsprechenden Beschlussvorlage für die Kreistagssitzung am Montag entnehmen. Demnach ist vorgesehen, beim Gruppeneintritt (plus ein Euro), bei der Familienkarte (plus zwei Euro) und bei Jahreskarten (fünf bis zehn Euro) die Gebühren anzupassen. Bei der ermäßigten Jahreskarte werden 2,50 Euro mehr fällig. Die Jahreskarten gelten für alle drei Museen, die der Landkreis in Bautzen, Kamenz und Knappenrode bei Hoyerswerda unterhält beziehungsweise daran beteiligt ist. Auch für eine Führung sollen Besucher fortan 50 Cent mehr bezahlen. Unabhängig davon wird, vorausgesetzt die Kreisräte stimmen dem zu, die Raummiete für Veranstaltungen in den Museen von einst maximal 100 auf dann 150 Euro klettern.
„Auch in Hinblick auf die Gesamtsituation des Kreishaushaltes macht sich eine Erhöhung des Deckungsbetrages aus eigenen Einnahmen erforderlich“, wird zur Begründung in dem Papier angeführt. Unterm Strich rechnet die Kreisverwaltung pro Jahr mit Mehreinnahmen im vierstelligen Bereich. Allein im Fall des Sorbischen Museums geht sie davon aus, dass sich die Erlöse um 5.000 Euro steigern lassen. „Die Eintritte der Kreismuseen liegen im oberen Bereich der Oberlausitzer Museen“, besagt die Beschlussvorlage. „Lediglich das neu eröffnete Zuse Computermuseum in Hoyerswerda liegt darüber.“
Doch damit scheint die Fahnenstange noch nicht erreicht. Vorgesehen ist, nach einer Neugestaltung der Dauerausstellung im Sorbischen Museum für Einzelpersonen sieben Euro Eintritt zu verlangen. Für das Museum der Westlausitz in Kamenz existieren ähnliche Vorstellungen. Dabei orientiert sich der Landkreis eigenen Angaben zufolge an der für die Energiefabrik Knappenrode ins Auge gefasste Preisentwicklung. Diese wird vom Zweckverband Sächsisches Industriemuseum unterhalten, dessen Mitglied der Landkreis Bautzen ist.
Kreisrat Heiko Kosel von der Linkspartei indes kritisiert die Pläne. Er befürchtet, dass für sozial benachteiligte Menschen der Zugang zu Kultur und Bildung dadurch noch schwieriger wird. Außerdem könnte es passieren, dass der Kartenverkauf unter der Erhöhung der Eintrittspreise leidet. Die Fraktion selbst wollte sich dazu in dieser Woche beraten.
Zur besseren Veranschaulichung: Im Jahr 2018 zählte das Sorbische Museum rund 15.400 Besucher. Das Museum der Westlausitz durfte sich hingegen über etwa 27.000 Schaulustige freuen.