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Musik in alten Gemäuern - auch Mark Ehrenfried dabei

Musik in alten Gemäuern - auch Mark Ehrenfried dabei

Mark Ehrenfried am Flügel im Schloss Foto: Till Scholtz-Knobloch

Ober-Neundorf/Petershain/ Friedersdorf. Zum Tag des Offenen Denkmals stehen den Görlitzern fast 40 Objekte zur Besichtigung offen, so dass hier jeder Zufallsspaziergang ohnehin an interessanten Objekten vorbeiführt.
Wer jedoch am Sonntag, 8. September, historische Bausubstanz im Umland präsentieren möchte, der muss sich also ein bisschen mehr einfallen lassen. Musik ist dafür eine gute Methode. Drei Beispiele: Andrea Grothe (Sopran), Kantor Eckhard Pätzold (Orgel) sowie Katja Biewig (Flöte) sorgen von 9.00 bis 11.00 Uhr sowie von 13.00 bis 17.00 Uhr für eine musikalische Umrahmung in der Kirche von Petershain. Um 9.00 Uhr findet dort der Gottesdienst statt, in dessen Anschluss Besucher die Kirche näher kennenlernen können.

Eine offene Kirche mit Führungen gibt es an diesem 8. September ab 10.00 Uhr auch in Friedersdorf, wo um 16.00 Uhr ein Konzert im Rahmen des Oberlausitzer Orgelsommers den Denkmaltag beschließt, bei dem die frisch renovierten Emporen besonderes Interesse finden dürften. Zum Orgelsommer erklingen Werke von Händel, Mozart, Debussy, gespielt von Kerstin-Deike Wedler-Berendsen (Flöte) und Fabian Kuipel (Orgel) bei freiem Eintritt.

Gleich mehrmals wird im Schloss von Ober-Neundorf Pianist Mark Ehrenfried in die Tasten greifen und Thomas Stump die Saiten der Gitarre zum Klingen bringen.

Zwischen 10.00 und 16.00 sind am Schloss Stände mit Kunsthandwerk aufgebaut, für Essen und Trinken ist gesorgt. Mark Ehrenfried, der mit einer Chinesin verheiratet ist, lebt nach gut einem Jahrzehnt in London mittlerweile in Görlitz. „Ich wollte nach Deutschland und bin durch Corona eher zufällig in der Lausitz gelandet“, berichtet er und erzählt, ständig mit dem Zug zu Konzerteinladungen in die ganze Republik auszuströmen. Das einstige Wunderkind bedient nicht allein die gesamte klassische Bandbreite, er trägt auch Eigenkompositionen vor oder improvisiert. Ein besonderes Faible habe ihn zur Musik des französischen Komponisten, Organisten, Cembalovirtuosen und Musiktheoretiker Jean-Philippe Rameau (1683-1764) geführt, den er allerdings vom Cembalo auf den Flügel im Ober-Neundorfer Schloss „übersetzt“. Im Schloss ist er gerade dabei, Rameau auf CD aufzunehmen. Rameau böte sich besonders an, da sein Werk einfach ’überschaubar’ ist. Beim Exklusivkonzert für die Redaktion festigte sich aber auch die Überzeugung, dass Mark Ehrenfried nicht allein Kenner bedient. Er erfüllt ebenso hohe Ansprüche bei geradezu treibenden eigenen Melodien in enormer Leichtigkeit. Der bescheidene Pianist wird am Sonntag sicher auch den ein oder anderen Wunsch erfüllen, wenn einmal wieder die musikalische Darbietung an der Reihe ist.

Till Scholtz-Knobloch / 07.09.2024

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