Neiße-Filmfestival fand seinen Abschluss
Ganz nach dem Geschmack von Veranstaltern und Förderern war der Auftritt des feministisch-, regierungs- und kirchenfeindlichen Moskauer Performance-Kollektivs Pussy Riot Foto: M. Wehnert
Region. Mit rund 4.800 Besuchern ist das 20. Neiße-Filmfestival an 23 Spielorten im Dreiländereck zu Ende gegangen. Zum umstrittenen Auftritt der russischen Protest-Formation Pussy Riot betonen die Festivalleiter Ola Staszel und Andreas Friedrich: „Der Auftritt von Pussy Riot war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein klares politisches Statement.“
Von ihrem Auftritt begleitet fanden die Preisverleihungen am Samstag im Görlitzer Kühlhaus statt. Die „Neiße-Fische“ im Hauptwettbewerb – mit 10.000 Euro vom Freistaat dotiert – gingen für den besten Spielfilm an den deutschen Beitrag „Alaska“ von Max Gleschinski.
Den Preis für die beste darstellerische Leistung erhielt Linda Pöppel für ihre Performance in „Tamara“ von Jonas Ludwig Walter. Antonin Šilar wurde für seine Arbeit am tschechischen Spielfilm „Bezna selhani“ (Gewöhnliche Fehler) von Cristina Grosan mit dem von der Stadt Görlitz gestifteten Preis für das beste Szenenbild ausgezeichnet. Der Neiße-Fisch für das beste Drehbuch, gestiftet von der Reichenberger Region (Liberecka kraj) ging an Fabian Stumm für „Knochen und Namen“, bei dem er auch Regie führte. Eine besondere Erwähnung gab es im Spielfilm-Wettbewerb für den polnischen Beitrag „Chleb i sol“ (Brot und Salz) von Damian Kocur, der den Spezialpreis für gegenseitiges kulturelles Verständnis in der Region erhielt.
Der polnische Beitrag „Lombard“ (Pfandhaus) von Lukasz Kowalski erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für den besten Dokumentarfilm im trinationalen Wettbewerb. Die Jury hob in ihrer Begründung hervor: „Mit viel Ausdauer beobachten die Filmemacher den ökonomischen und sozialen Mikrokosmos eines Einzelhandelsgeschäfts in Schwierigkeiten.
Den vom Studentenrat der Hochschule Zittau/Görlitz gestifteten Preis für den besten Kurzfilm erhielt der deutsche Beitrag „Volver al Sur“ von Sofia Ayala. Im Wettbewerb waren hier gleich 34 Filme angetreten.
Die Publikumspreise für Langfilme gingen an den deutschen Spielfilm „Franky Five Star“ von Birgit Möller und den deutschen Dokumentarfilm „Drei Frauen“ von Maksym Melnyk. Beliebtester Kurzfilm wurde der tschechische Beitrag „Wszystko w porzadku, ziemniaki w zoladku“ (Alles in Ordnung, Kartoffeln in Reihen) von Piotr Jasinski. Das 21. Neiße-Filmfestival findet vom 14. bis 19. Mai 2024 statt.