Neiße-Filmfestival geht in die 18. Auflage
Ola Staszel gehört der dreiköpfigen Festivalleitung an. Foto: Archiv
Großhennersdorf / Görlitz Vom 18. bis zum 23. Mai geht das Neiße-Filmfestival in seine 18. Auflage. Rund 600 Filmbeiträge sind in diesem Jahr bei den Festivalmachern im Kunstbauerkino Großhennersdorf eingegangen und bewerben sich um einen Platz in drei Wettbewerben sowie um insgesamt elf der begehrten Neiße-Fische.
Unter den eingereichten Produktionen aus Deutschland, Polen und Tschechien gibt es Spielfilme, die Geschichten von jugendlichen Lebenswelten und über das Heranwachsen erzählen, Dokumentarfilme, die sich kritisch mit dem Verhältnis zwischen Generationen oder zwischen Mensch und Natur auseinandersetzen, und Kurzfilme, die sich auf vielfältige Weise Menschen in Ausnahmesituationen widmen. Welche Filme es in die Auswahl für das Festivalprogramm schaffen, entscheidet sich bis Anfang April.
„Wir freuen uns, dass trotz der durch die Corona-Pandemie eingeschränkten Produktionsbedingungen so viele Filmschaffende ihre Beiträge zum Neiße-Filmfestival eingesandt haben“, erklärt Ola Staszel von der dreiköpfigen Festivalleitung. „Unsere Vorbereitungen für das Festival laufen bereits. Natürlich beobachten wir das aktuelle Infektionsgeschehen und stellen unsere Planungen darauf ein. Wir hoffen, dass bis Mai die Programmkinos in der Region wieder öffnen können und dass wir dann zahlreiche Filmfans und Cineasten im Dreiländereck begrüßen dürfen“, so Ola Staszel weiter.
Seit 2004 präsentiert das Neiße-Filmfestival jährlich im Mai im Dreiländereck aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Was mit der Idee begann, Filme in drei Ländern zu zeigen, hat sich zu einer kulturellen Brücke für Filmfans und Programmkinos aus den drei Nachbarländern entwickelt und ist inzwischen wichtiger Treffpunkt für nationale und internationale Filmschaffende sowie Vertreter der Filmwirtschaft. Das länderübergreifende Programm bietet neben drei Wettbewerben und verschiedenen Filmreihen, die den Blick insbesondere auf Bezüge und Beziehungen zwischen den Völkern Ostmitteleuropas und auf die jeweilige filmische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart eröffnen, auch Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Partys.
Unter dem Titel „Mother Europe“ richtet das 18. Neiße Filmfestival seinen Blick auf das, was Europäer verbindet oder verbinden könnte, aber auch an alter Strahlkraft verloren hat.
In diesem Kontext will sich das Filmfest mit seiner diesjährigen Fokus-Reihe den Debatten nähern. Eröffnet werden soll das 18. Neiße-Filmfestival am 18. Mai im Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau. Die feierliche Preisverleihung ist für den 22. Mai im Filmtheater Ebersbach geplant. Prämiert werden hier neben den besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen und den Publikumslieblingen auch die beste darstellerische Leistung, das beste Drehbuch und das beste Szenenbild. Außerdem wird ein Spezialpreis an einen Film aus dem gesamten Festivalprogramm vergeben, welcher sich dem Verständnis der Nachbarschaft von Deutschland, Polen und Tschechien widmet. Der Ehrenpreis des diesjährigen Neiße-Filmfestivals wird an die tschechische Regisseurin und Drehbuch-autorin Helena Treštíková verliehen. Weitere Informationen unter http://www.neissefilmfestival.net.