Neschwitz: Ein Hoch auf den Gelbspötter
2023 ging erstmals ein Sprosser ins Netz. Foto: Naturzentrale
Neschwitz. Seit Mai haben die Mitarbeiter des Fördervereins Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V. die Singvogelpopulation am Holschaer Teich untersucht. Dafür wurden 16 Fangnetze im Teichgebiet gespannt und bei stündlichen Kontrollgängen Vögel aus den Netzen entnommen. Sie werden auf Merkmale wie Alter und Geschlecht untersucht, vermessen, beringt und wieder freigelassen.
An zwölf Terminen sind in diesem Jahr 652 Vögel ins Netz gegangen, wobei 456 neu beringt und 169 Vögel wieder gefangen wurden. 35 verschiedene Arten landeten in den Fangnetzen, vier mehr als im Vorjahr. Der Teichrohrsänger ging mit 222 Mal am häufigsten ins Netz, gefolgt von der Blaumeise mit 49 Mal. Besondere Fänge dieses Jahr waren ein Sprosser, dessen Verbreitungsgrenze für gewöhnlich nördlicher als der Fangplatz liegt, sowie ein Gelbspötter, der eher in Wäldern und Parks brütet. Außerdem konnten fünf diesjährige Feldsperlinge gefangen werden, die wohl aus einer Brut unweit des Fangplatzes stammten. Auch landeten dieses Jahr wieder Eisvögel, Waldbaumläufer, Kernbeißer, einige Bunt- und Grünspechte sowie ein Baumpieper im Netz.
Seit 2018 beteiligt sich der Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V. an dem Monitoring. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Projekt der drei deutschen Vogelschutzwarten Helgoland, Hiddensee und Radolfzell, sowie dem Dachverband Deutscher Avifaunisten.