Neubeginn mit einigen Nebengeräuschen
Kati Rafelt war von Beginn an schon im Shakespeare dabei und hat die Funktion der Teamleiterin inne.
Groß war der Aufschrei, als der Shakespeare Club auf der Hauensteingasse im Juli dieses Jahres mitteilte, seine Türen für immer zu schließen.
Bautzen. Bereits im März hatte die Stadt Bautzen als Untere Bauaufsichtsbehörde eine Verfügung erlassen, nach der der damalige Betreiber „die Untersagung der Nutzung des Gebäudes zur Durchführung von Tanzveranstaltungen ab sofort zu dulden“ habe. Dem voran gegangen waren Anwohnerbeschwerden über den Geräuschpegel im Umfeld der Veranstaltungen. Zuvor hatte der Club zehn Jahre lang existiert, ohne dass sich jemand öffentlich daran störte.
Keinen Aufschrei, aber doch eine gewisse Verwunderung gab es nun vor vor wenigen Tagen, als bekannt wurde, dass das „ehemalige Shakespeare“ wieder öffnen soll. Insbesondere der frühere Betreiber Olaf Kittan nahm Anstoß an der entsprechenden Ankündigung und erklärte auf der öffentlichen Facebook-Seite „Shakespeare Club Bautzen“: „Es ist nicht der ehemalige Betreiber sondern der Vermieter des Hauses. Er benutzte ohne unsere Zustimmung unsere Ideen. Es gibt auch weiterhin eine Nutzungsuntersagung von Seiten der Stadt für Tanzveranstaltungen. Die Bescheide wurden nicht aufgehoben.“ Die Stadt Bautzen ihrerseits erklärt auf eine entsprechende Anfrage des Oberlausitzer Kurier: „Der einstige Club Shakespeare befindet sich in einem gemischt genutzten Gebiet der Stadt, vorwiegend aber mit Wohnbebauung. Demnach ist der Betrieb einer, in dem Falle, Vergnügungsstätte nach der Baunutzungsverordnung nicht zulässig. An dieser Tatsache hat sich nichts verändert.“
Guido Kern, der Eigentümer des Hauses Hauensteingasse 1, erklärt auf Anfrage: „Wir agieren in Abstimmung mit der Stadt. Durch Anpassung an die ursprüngliche Baugenehmigung unter Beachtung der Zusammenführung der zwischenzeitlich zwei Gewerbeeinheiten zu einem Unternehmen erfüllen wir wieder die gesetzlichen Vorgaben.“
Will meinen: Das „Shakespeare“ bildet jetzt keinen eigenständigen wirtschaftlichen Betrieb mehr, sondern einen Teil eines größeren Ganzen, dessen Hauptinhalt der Gaststättenbetrieb ist. Und stellt somit keine „Vergnügungsstätte“ im rechtlichen Sinne mehr dar. Zu den Vorwürfen von Olaf Kittan will Guido Kern sich nicht weiter äußern: „Ich halte nichts davon, solche Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit zu führen. Damit beschäftigen sich jetzt die Anwälte.“ Er bestätigt jedoch, dass das Mietverhältnis mit dem früheren Betreiber gekündigt ist.
Olaf Kittan bekräftigt auf Anfrage des „Oberlausitzer Kurier seine auf Facebook getätigten Äußerungen: „Ich bin nicht gegen Kultur, aber es muss ehrlich zugehen. Ich habe ein Problem damit, dass alles bei mir abkopiert wird. Ich finde es auch traurig, dass mich mein Vermieter in der Phase vor der Schließung in keiner Weise unterstützt hat.“ Es sei nicht angenehm gewesen, von Stammgästen angerufen zu werden, die sagten: „Schön, dass du wieder aufmachst“.
Olaf Kittan bezweifelt, dass es ein einheitliches Unternehmen gibt, und will darauf drängen, dass die Stadt Bautzen die Einhaltung der ihm gegenüber gestellten Forderungen auch gegenüber dem neuen Betreiber durchsetzt: „Gleiches Recht für alle.“ Er selbst will sich weiterhin kulturell in Bautzen betätigen, „ich habe aber noch nicht die geeignete Location gefunden.“
Zwischenzeitlich hat die erste Veranstaltung zum Eröffnungswochenende im ehemaligen Shakespeare stattgefunden, „mit guter Resonanz“, wie Teamchefin Kati Rafelt erklärt. „Es waren viele Stammkunden da, die sich sehr darüber freuen, dass es hier wieder los geht.“ So wie sie selbst arbeite das gesamte Team vom früheren Shakespeare jetzt wieder hier. Laut Guido Kern soll das frühere Konzept weiter verfolgt werden: „Wir öffnen das ehemalige Shakespeare wie bisher an den Wochenenden. Auch an der Einrichtung wollen wir nichts verändern. Wir bieten jetzt mehr Mixgetränke an und haben die Musikanlage wieder an den ursprünglichen Zustand angeglichen.“ Am 14. Oktober steigt eine Schlagerparty, eine Woche später folgt das Oktoberfest (jeweils P 25). Auch für private Feierlichkeiten können die Kellerräume gemietet werden.
Kommentare zum Artikel "Neubeginn mit einigen Nebengeräuschen"
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Richtig so... schon gute 15 Jahre wird von Seitens der Stadt jede kulturelle Zukunft von Clubs und Veranstaltungen Maßnahmen getroffen, um das zu unterbinden. Ohne jegliche logische Erklärung! Egal welcher Club auch immer in den letzten Jahren. Es ging schon damit los nur Musik bis 5 Uhr spielen zu dürfen.. Dann wars 3 Uhr dann zwei... was ist den in Bautzen das Problem, gegenüber allen anderen Städten in Deutschland die es nicht haben???
Naja Frühlingsfest... Musik am Sonntag... gestrichen.