Neue Dorfmitte überzeugt
In unmittelbarer Nachbarschaft einer Falknerei soll in Techritz ein öffentlicher und barrierefreier Spiel- und Begegnungsplatz entstehen. Hier dazu im Gespräch: Jäger Werner Winde und Gemeinderat Uwe Schubert. Foto: privat
Doberschau-Gaußig. Es ist vollbracht: Der Ortsteil Techritz bekommt in absehbarer Zeit eine neue Dorfmitte. Vor Kurzem wurden die Weichen dafür gestellt. Vize-Landrat Udo Witschas überreichte den entsprechenden Fördermittelbescheid für das Projekt. Das Geld stammt aus dem Topf „Barrierefreies Bauen“. Damit soll im Dorf ein „Lieblingsplatz für alle“ geschaffen werden.
Konkret geht es bei der Maßnahme um den Bau eines Unterstandes, der künftig in erster Linie körperlich beeinträchtigten Menschen aller Altersgruppen als Freizeit- und Kulturtreffpunkt dienen soll, sowie dessen barrierefreie Erreichbarkeit. „Gemeinsam mit der Verwaltung haben Techritzer diese Idee entwickelt“, erinnert sich Bürgermeister Alexander Fischer. Er freute sich über die Finanzspritze. „Wir sind froh, dass wir mit dem geplanten Vorhaben einen Erfolg erzielen konnten.“
Um recht zeitnah zur Tat schreiten zu können, berieten CDU-Gemeinderat Uwe Schubert und die Jägerehepaar Werner und Ute Winde, inwieweit sich das Projekt schnell in Angriff nehmen lässt. „Ich bin für diese Unterstützung sehr dankbar, da ich momentan aufgrund des Corona-Virus stark in Anspruch genommen werde“, führte das Gemeindeoberhaupt weiter aus.
Alexander Fischer wirkt dabei recht zuversichtlich: „Wenn wir die Krise erst einmal gemeistert haben, sehe ich gerade in der neuen Techritzer Dorfmitte die Chance, einen neuen sozialen Treffpunkt vorzuhalten. Auch anderswo sollten solche Projekte durchaus in Angriff genommen werden. Denn die Zeit nach Corona wird eine andere sein, davon ist auszugehen.“
Rund 25.000 Euro werden vonseiten der Gemeinde für das Projekt einkalkuliert. Dieses bietet zudem die Möglichkeit, an Ort und Stelle mit Unterstützung der benachbarten Falknerei die jetzt schon vorhandenen Ganztagsangebote für Schüler zu verbessern. Bislang waren die Knirpse Wind und Wetter ausgesetzt. Der auf einer kommunalen Fläche zu errichtende Unterstand verhindert das.
„Erklärtes Ziel ist“, so Alexander Fischer, „der Erhalt des kulturellen und schulischen Angebotes. Dazu zählen beispielsweise ehrenamtliche Vorträge mit Greifvögeln durch den ortsansässigen Falkner insbesondere für Integrations- und Förderklassen, der Abbau von bestehenden Barrieren des öffentlichen Spielplatzes und die Erweiterung bestehender Anlagen zu einer generationsübergreifenden Begegnungs- und Kommunikationsstätte für aktives Dorfleben. Ferner wollen wir damit der Diskriminierung körperlich beeinträchtigter Personen entgegentreten und einen wettergeschützten Wartebereich für mobile Einkaufsmöglichkeiten vorhalten.“ Doch der Bürgermeister hat noch einen Grund zur Erleichterung. Zur Absicherung von öffentlichen Veranstaltungen kann die Gemeinde fortan einen mobilen Toilettenanhänger mit einem WC-Bereich für Gehbehinderte vorhalten. Die Anschaffung werde demnächst erfolgen, hieß es.
Hintergrund: Der Landkreis Bautzen darf in diesem Jahr insgesamt rund 315.000 Euro aus dem Programm „Barrierefreies Bauen“ ausschütten. Neben den beiden Projekten in Doberschau-Gaußig werden 18 weitere angedachte Maßnahmen finanziell unterstützt. So bekommt Gastronomin Kathleen Waurick aus Radibor Geld für den Einbau eines Fahrstuhls in der Gaststätte „Meja“ und auch der Kreisverband Bautzen der Volkssolidarität kann in seiner Seniorenwohnanlage „Am Lutherpark“ in Bischofswerda aktiv werden. Dort ist die Errichtung eines rollstuhlgerechten WCs vorgesehen.