Neue Sonderschau: Schwund ist immer
Der Wackeldackel war früher Kult. Foto: Konrad Fischer
Herrnhut. Die neue Ausstellung „Schwund ist immer - von der Vergänglichkeit der Dinge" im Herrnhuter Heimatmuseum befasst sich mit Dingen des Alltags, die in den vergangenen 30 bis 40 Jahren aus unserem Leben verschwunden sind, stark verändert wurden oder nur noch ein spärliches Nischendasein führen. Meist verschwinden die Dinge durch veränderte Gewohnheiten und aufkommende Moden. Manche Dinge, wie zum Beispiel Versandhauskataloge oder Weinkorken, verschwinden aus Ressourcenknappheit. Schließlich sorgen auch ganz normale marktwirtschaftliche Mechanismen für neue Angebote.
Eine solche Ausstellung trägt natürlich immer das Risiko in sich, lediglich eine Nostalgie-schau zu sein. Vielleicht kann die Exposition aber auch zum Nachdenken über die großen Themen Fortschritt, Entwicklung und Moderne anstoßen: Sind denn wirklich alle Innovationen und Veränderungen tatsächlich immer ein Segen? Von welchen Entwicklungen wiederum profitieren wir, weil sie unser Leben erleichtern, verbessern oder verschönern? Kommen wir aber auch mit dem Tempo aller Entwicklungen noch mit? Viele der verschwundenen Dinge werden bei der älteren Generation Erinnerungen wecken. Und dabei kann auch jeder versuchen, sich ehrlich die Frage zu beantworten, ob früher tatsächlich alles besser war. Jeder kann aber auch einfach den Kindern oder Enkeln zeigen, was die älteren Generationen vor nicht allzu langer Zeit im Alltag noch ganz selbstverständlich genutzt haben und wie das alles funktioniert hat. Die Sonderausstellung im Herrnhuter Heimatmuseum ist vom 4. Juni bis 29. Oktober zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen: Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr, am Samstag, Sonntag und an den Feiertagen von 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 17.00 Uhr. Montag bleibt die Einrichtung geschlossen.