Neuer Eigentümer für Goldenen Engel in Bischofswerda
Der Goldene Engel hat nach langjährigen Bemühungen der Stadt Bischofswerda endlich einen neuen Eigentümer. Foto: Archiv
Zehn Jahre lang hat sich die Stadt Bischofswerda um den Verkauf der 1A-Liegenschaft bemüht. Die Pläne des Käufers klingen viel versprechend.
Bischofswerda. Das frühere Hotel „Goldener Engel“ am Bischofswerdaer Marktplatz wird an die in Dresden ansässige Jubefa GmbH verkauft. Dies hat der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Bei dem Unternehmen handelt es sich laut Beschlussvorlage um einen in Dresden ansässigen Immobilienprojektentwickler. Zu seinem Portfolio gehören laut eigener Website das „Brachflächenmanagement“ und der Ankauf von „Problemimmobilien.“ Ob der Goldene Engel zu dieser Kategorie gezählt werden muss, lässt sich von außen nicht beurteilen. Die Stadt Bischofswerda immerhin hat sich seit dem Erwerb des Grundstücks, also seit 2012, um eine Weitervermarktung bemüht, wie Oberbürgermeister Holm Große in der Beschlussvorlage schreibt. Dabei habe es „eine Vielzahl von Gesprächen und Projektideen für das Gebäude“ gegeben: „Leider konnten diese aus verschiedensten Gründen nicht umgesetzt werden.“ Mit der Firma Jubefa GmbH habe die Stadtverwaltung nun einen Investor gefunden, der „mit einem konkreten Konzept das Objekt wieder reaktivieren möchte. Von allen Beteiligten wird das Projekt sowohl vom Kostenansatz als auch von der Umsetzungsidee als realisierbar eingeschätzt.“
Der Umbau des Gebäudes soll laut der Stadtrats-Beschlussvorlage in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Im 1. Bauabschnitt ist in den Jahren 2023 und 2024 die „grundsätzliche Sicherung der Gebäudesubstanz“ vorgesehen. Dazu wird das Dach neu gedeckt und gedämmt, die mit Hausschwamm befallenen Gebäudeteile werden entfernt und durch neue ersetzt. Weiterhin ist eine Trockenlegung der Grundmauern vorgesehen. Das Erdgeschoss wird komplett saniert. Im Erdgeschoss soll eine „Gastronomie mit mittlerem bis höherwertigem Konzept“ angesiedelt werden. Die ehemalige Wohnung im ersten Obergeschoss ist wieder für eine solche Nutzung vorgesehen. Die Sanierung des restlichen Gebäudes soll im Zuge eines „noch nicht terminierten“ zweiten Bauabschnitts erfolgen. Auch die neue Eigentümerin selbst will sich mit einem Büro im Goldenen Engel ansiedeln. Der 1. Bauabschnitt muss bis Ende 2024 fertiggestellt sein, da dann das avisierte Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz/Lebendige Zentren ausläuft. „Eine Verlängerung der Förderung ist nicht möglich“, stellt die Stadtverwaltung klar. Der Kaufpreis beläuft sich auf 100.000 Euro, was laut Vorlage dem „vollen Wert“ entspricht.
In der Immobiliendatenbank der Stadt Bischofswerda wird der Goldene Engel als „ca.1814 errichtet und zuletzt 1997 saniert“ beschrieben. Die Gebäudeansicht stehe unter Denkmalschutz und biete „für kreative Vorhaben einen interessanten Eingangsbereich.“ Bereits vor dem großen Stadtbrand 1813 befand sich an dieser Stelle ein Gasthaus, das den Namen „Zum schwarzen Bären“ trug. Von 1976 bis zur Wiedereröffnung durch Familie Reichmuth 1990 war der Goldene Engel schon einmal längere Zeit geschlossen. 2011 machte er erneut seine Pforten dicht, im Juni 2012 ersteigerte ihn die Stadt Bischofswerda für 52.000 Euro.
Kommentare zum Artikel "Neuer Eigentümer für Goldenen Engel in Bischofswerda"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Das Jahr 2023 ist ja nun schon zu Ende. Was wird nun aus dem Goldenen Engel. Bis jetzt ist immer noch nichts zu sehen und die Fördermittel laufen ja ende des Jahres aus. Wird überhaupt gebaut.