Neuerlicher Protest gegen Corona-Maßnahmen
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Bautzen. Nach den jüngsten Corona-Protesten in der Spreestadt hat die Polizei noch in der Nacht zum Dienstag eine erste Bilanz gezogen. Demnach wurden durch die Ordnungshüter 50 Ordnungswidrigkeiten angezeigt und zehn Strafverfahren eingeleitet - und zwar wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Sachbeschädigung mittels Pyrotechnik sowie Sachbeschädigungen an Polizeifahrzeugen und Beleidigung.
Die Polizei unterband eigenen Angaben zufolge konsequent verschiedene Ansammlungen und Aufzüge in der Innenstadt. „In diesen Fällen nahmen die Einsatzkräfte unverzüglich mittels Lautsprecherdurchsagen Kontakt zu den Teilnehmern auf und forderten diese auf, den jeweiligen Bereich zu verlassen“, erklärte ein Sprecher der Polizeidirektion (PD) Görlitz. „Ein Großteil der Personen kam dieser Aufforderung nach. So gelang es den Beamten kommunikativ, eine Ansammlung von bis zu 200 Personen auf der Reichenstraße aufzulösen.“
Hingegen seien die für den Montagabend angemeldeten sieben Versammlungen an unterschiedlichen Örtlichkeiten sowie ein Autokorso ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Teilnehmer und Versammlungsleiter hätten sich an die Auflagen der Versammlungsbehörde und die Bestimmungen der sächsischen Corona-Notfallverordnung gehalten, hieß es. Insgesamt hätten sich mehr als 500 Menschen an den abendlichen Corona-Protesten in Bautzen beteiligt. Neben Einsatzkräften der PD Görlitz seien Beamte der Bereitschaftspolizeien Sachsen und Hessen im Einsatz gewesen.
Auch in anderen Städten in den Landkreisen Görlitz und Bautzen waren Menschen auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut über die staatlichen Corona-Maßnahmen Luft zu verschaffen. Indes entlud sich in sozialen Netzwerken Empörung darüber, dass die Proteste in Bautzen erneut von Personen aus der rechten Szene unterwandert worden seien. Als Beweis dafür wurden unter anderem auf Twitter entsprechende Videos veröffentlicht.