Neues Entlastungsbauwerk für die Talsperre Bautzen
Das Vorbecken Neumalsitz der Talsperre Bautzen soll bis Ende Dezember diesen Jahres erneuert sein. Foto: Mike Härtelt
Bautzen. Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen begann am Montag, 17. Oktober, mit der Erneuerung des Entlastungsbauwerkes im Vorbecken Neumalsitz an der Talsperre Bautzen. Die Arbeiten sollen bis Dezember 2022 abgeschlossen sein und kosten rund 360.000 Euro.
Das alte Entlastungsbauwerk erfüllte nicht mehr die bautechnischen Anforderungen. Es muss erneuert werden, weil durch Verwitterung der Beton bereits so stark geschädigt war, dass die Stahlbewehrung korrodierte und es dadurch zu Betonabplatzungen gekommen ist. Eine weitere Schadensausbreitung kann kurzfristig dazu führen, dass die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sind. Bei Funktionsproben hat sich zudem herausgestellt, dass der Grundablassschieber schwergängig und nicht mehr dichtend ist.
Gebaut werden soll nun ein neues Entlastungsbauwerk mit einer umlaufenden Überfallkante und einem sogenannten „Mönch“. Dabei handelt es sich um ein regulierbares Ablaufbauwerk, das mit kurzen Dammbalken verschlossen werden kann. Oberhalb des Stauziels wird eine verzinkte Stahlkonstruktion angeordnet. Es ist davon auszugehen, dass die Betonschädigung im Bereich der Bauwerkssohle aufgrund der Wasserüberdeckung nicht weit vorangeschritten ist. Dadurch kann sie voraussichtlich erhalten werden. Das Entlastungsbauwerk wird an den vorhandenen Durchlass angeschlossen. Der Durchlass wird durch Rissverpressung instandgesetzt.
Im Rahmen der ökolgischen Begelitung wurden Teichmuscheln während der Wasserspiegelabsenkung auf dem Gewässerboden fachgerecht abgesammelt und in die Talsperre Bautzen umgesiedelt. Im Frühjahr 2022 wurde das Baufeld bereits mit Reptilienschutzzäunen abgesperrt. Anschließend wurden die Reptilien durch eine Fachkraft gefangen und hinter die Schutzzäune umgesetzt.