Neues Gesicht und eine Vielfalt an Möglichkeiten
Wird sich künftig für Bautzener Belange stark machen: Wirtschaftsförderin Doreen-Charlotte Hantschke. Pressefoto
Aus den Reihen der Bautzener Rathausmannschaft sticht ein charmantes Lächeln hervor. Mit vielen guten Vorsätzen hat zu Jahresbeginn Doreen-Charlotte Hantschke die Aufgaben des Bereiches übernommen, der zuvor von Alexander Scharfenberg lange Zeit geleitet wurde. Auf diese Weise will die Kommune ihre Problemzonen verstärkt angehen. Der Oberlausitzer Kurier hat sich mit der Neuen im Bunde unterhalten und dabei interessante Dinge erfahren.
Wie ist der Start in Bautzen geglückt?
Doreen-Charlotte Hantschke: Der Start war aufgrund einer – dank Impfung – recht mild verlaufenen Corona-Infektion etwas zeitversetzt. Nun bin ich erst ein paar Tage im Dienst, kann aber bereits heute sagen, dass ich sehr herzlich von Vorgesetzten, Kollegen und den unterschiedlichsten Akteuren empfangen wurde.
Wie hatten Sie sich im Vorfeld auf Ihren jetzigen Arbeitsbereich vorbereitet?
Doreen-Charlotte Hantschke: Mein jetziger Arbeitsbereich ist mir grundsätzlich nicht fremd. Wenn man so will, habe ich bereits in den vergangenen elfeinhalb Jahren Erfahrungen gesammelt und Kontakte geknüpft, die für meine jetzige Tätigkeit wertvoll sein werden. Natürlich ist jede Stadt besonders und so habe ich mich im Vorfeld unter anderem mit den statistischen Daten, dem Leitbild oder den unterschiedlichsten Konzepten von Bautzen vertraut gemacht und mir einen Überblick über die Standortfaktoren verschafft.
Welche Aufgaben und Ziele haben Sie sich als neue Wirtschaftsförderin gestellt?
Doreen-Charlotte Hantschke: Die Stadt Bautzen wird sich in den kommenden Jahren mit dem strukturellen und auch demografischen Wandel sowie anderen Themen auseinandersetzen müssen. Ein herausgehobenes Ziel wird es sein, sich diesen Herausforderungen strategisch gut überlegt zu stellen und sich bietende Chancen optimal zu nutzen. Die Sicherung und Intensivierung der regionalen Strahlkraft der Kommune als prosperierendes Wirtschaftszentrum wird hier ebenso einen Schwerpunkt bilden, wie die Bereitstellung bedarfsgerechter Gewerbeflächen, die Stärkung der oberzentralen Funktionen oder der Erhalt der Stadt als zentraler Handelsstandort.
Wo sehen Sie besonderen Handlungsbedarf in der Spreestadt und warum?
Doreen-Charlotte Hantschke: Es ist kein Geheimnis, dass die Gewerbeflächenpotenziale der Stadt nahezu ausgereizt sind. Um auch perspektivisch Möglichkeiten für Investoren bieten zu können und Wachstum zu ermöglichen, werden wir verstärkt daran arbeiten, neue Areale zu erschließen. Gerade auch die interkommunale Kooperation mit Umlandgemeinden kann und sollte diesbezüglich weiter ins Auge gefasst werden. An dieser Stelle ist es sicher wichtig, auch Flächen in den Blick zu nehmen, die sich in privater Hand befinden. Eigentümer von ungenutzten gewerblichen Flächen können hier gern auf die Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderung zählen. Die Entwicklung der Innenstadt wird ein weiteres Schwerpunktthema sein. Wir arbeiten gerade daran, über das Programm „STARK“ erneut ein Citymanagement in Bautzen zu etablieren, um die Aktivitäten rund um die Dienstleister, Händler und Gastronomen über eine Schnittstelle zur Verwaltung gut aufeinander abstimmen zu können.
Aktuell befindet sich die Kommune laut Oberbürgermeister Alexander Ahrens mit drei Unternehmen im Gespräch, die scheinbar Interesse an einer Ansiedlung in Bautzen haben. Von welchen Branchenvertretern ist dabei die Rede?
Doreen-Charlotte Hantschke: Es handelt sich um verschiedene Branchenvertreter vor allem im Bereich der Logistik.
Lange Zeit waren Sie in Kamenz aktiv. Wie kann die Kreisstadt von Ihrem Erfahrungsschatz profitieren?
Doreen-Charlotte Hantschke: Durch meine vorangegangene Tätigkeit bin ich natürlich sehr gut in der Region vernetzt, mit den Verwaltungsabläufen vertraut und recht routiniert, da ich bereits zahlreiche Projekte begleitet habe. Es ist schon ein gewisser Bonus, wenn man direkt mit der Arbeit beginnen kann.
Was mögen Sie besonders an der Spreestadt?
Doreen-Charlotte Hantschke: Die Stadtsilhouette beeindruckt mich immer wieder. Besonders mag ich aber auch die vielfältigen Möglichkeiten, die die Spreestadt zu bieten hat. Ob Kunst, Kultur, Arbeiten, Einkaufen, Genießen, Wohnen oder Erholen – Bautzen ist vielfältig und lebendig.
Sicherlich haben Sie auch die Diskussion um die angedachte Spreequerung in der westlichen Altstadt mitverfolgt – um einen Punkt aufzugreifen, der die Menschen hierzulande seit Jahren bewegt. Welche Möglichkeiten würde eine solche Konstruktion den Spreestädtern und deren Gästen bieten und wäre diese wirklich hilfreich im Zuge der Stadtentwicklung?
Doreen-Charlotte Hantschke: Die Schaffung eines neuen Eingangsportals zur historischen Altstadt und die damit verbundenen Vorteile können doch sehr positive Effekte für Bautzen mit sich bringen. Ich denke da nicht nur an eine gewisse Entspannung der Parkplatzsituation, sondern auch an Mehrwerte für Besucher der Stadt, Gewerbetreibende oder Gastronomen vor allem der westlichen Altstadt. Es gäbe da eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten, die sich bieten würden.