Neues Zuhause für Emil und Emilia
Emil teilt sich die etwa 70 Quadratmeter große Anlage künftig mit Emilia und zwei weiteren Schildkrötenweibchen. Foto: Tierpark
Die neue Schildkrötenanlage bietet Emil und seinen Gefährtinnen ein artgemäßes Zuhause. Foto: Tierpark
Bischofswerda. Am Sonntag, 11. August, findet von 14 bis 18 Uhr das diesjährige Tierparkfest statt. Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein abwechslungsreiches Programm, bei dem für jeden etwas dabei ist. Die Band „zu:dritt“ sorgt an diesem Nachmittag für handgemachte Livemusik.
Voller Stolz kann um 15 Uhr die neue Landschildkrötenanlage mit angrenzendem Spielbereich übergeben werden. Durch den Neubau verbessert sich die Attraktivität der Schildkrötenhaltung deutlich.
„Selbstverständlich wird es in unserem kleinen Tierpark keine Riesenschildkröten geben“, so Leiterin Silvia Berger. Emil, eine seit vielen Jahren im Tierpark lebende Vierzehenschildkröte (Testudo horsfieldii), ist 18 cm groß und sehr robust und kraftvoll. Schildkröten sind Einzelgänger und kommen sehr gut allein zu recht. Dennoch soll Emil Gesellschaft bekommen.
Die 70 Quadratmeter große Anlage teilt er zukünftig mit Emilia und zwei weiteren Schildkrötenweibchen. Für ausreichend Platz und Rückzugsmöglichkeiten ist gesorgt. Um den Ansprüchen der Reptilien annähernd gerecht zu werden, wurde eine bestehende teils sonnige Grünfläche zu einer Wohlfühloase für Landschildkröten umgestaltet. Besucher können die Tiere im Schildkrötenhaus sowie in der gut strukturierten mit Hügeln, Steinen und Pflanzen ausgestatteten Freianlage beobachten.
„Die Vierzehenschildkröte wird auch als Steppenschildkröte bezeichnet“, so Silvia Berger. Sie lebt in einem sehr großen Verbreitungsgebiet in Zentralasien, von China bis zum Kaspischen Meer. Die Schildkröte besiedelt trockene, felsige Wüstengebiete und ist extrem heißen Temperaturen am Tag und niedrigen Temperaturen nachts ausgesetzt. Ihre Aktivitätszeit umfasst die Monate März bis Juni. Während der heißen Sommerzeit legt sie in selbst gegrabenen Gängen eine „Sommerruhe“ ein.
Ihre kräftigen Vorderbeine, die nur vier Zehen haben, dienen ihr als Werkzeug. Die Vierzehenschildkröte wurde als „gefährdet“ eingestuft, da sie in großer Zahl von Tierhändlern aus ihren Heimatgebieten verschleppt worden ist.
Auch kleine Schildkrötenarten können sehr alt werden. Bei guter Pflege erreichen sie ein Alter von ca. 60 Jahren. Emil ist vor 20 Jahren als Fundtier in den Tierpark gekommen. Er teilt das traurige Schicksal vieler Schildkröten. „Umso mehr freuen wir uns, dass die neue Schildkrötenanlage auch längerfristig für Emil und seine Gefährtinnen ein artgemäßes Zuhause bietet“, so Tierparkleiterin Silvia Berger.
Ohne die Unterstützung des Kulturraums Oberlausitz Niederschlesien, der Stadt Bischofswerda, des Tierparkfördervereins, von Spendern und Tierpaten sowie engagierten Handwerkern und ansässigen Firmen wäre das Vorhaben nicht möglich gewesen.