Neukirch: 100 Jahre Musik mit Posaunen
Durch die Zeiten hindurch bildet der Posaunenchor einen festen Bestandteil der kirchenmusikalischen Arbeit. Foto: privat
Neukirch/Lausitz. 1923 – vor nunmehr 100 Jahren, gründete sich in Neukirch/ Lausitz ein Posaunenchor. Ein Posaunenchor ist ursprünglich ein vierstimmig besetztes Blechbläserensemble mit Diskant-, Alt-, Tenor- und Bassposaune. Die verschiedenen Stimmen sind dabei meist nicht nur solistisch besetzt, sondern in Stimmgruppen, in denen neben Posaunen auch Instrumente wie Trompete, Flügelhorn, Waldhorn, Bariton und Tuba zum Klingen kommen. Posaunenchöre sind eng mit der evangelischen Kirchenmusik verbunden, vor allem aber auch mit der Oberlausitz.
In Neukirch erlernten 1923 einige junge, tatkräftige Männer unter Anleitung des damaligen Posaunenpfarrers Müller das Spielen auf den verschiedenen Instrumenten. Schon nach wenigen Monaten konnte dieser Chor erstmals öffentlich auftreten. Über 100 Jahre hinweg, durch die Zeiten hindurch, heute sogar bis hin in die 4. Generation bildet der Posaunenchor einen festen Bestandteil der kirchenmusikalischen Arbeit. Er gestaltet festliche Gottesdienste, spielt zu Jubiläen, zu Veranstaltungen im regionalen und überregionalen Bereich. Im Ort sind die Bläserklänge schon am Ostermorgen zu hören, auf dem Valtenberg zum traditionellen Gottesdienst im Sommer, zum Herbstmarkt sowie zum Weihnachtsmarkt auf dem Rittergut, zum Martinsfest am Seniorenheim und auch zum Gedenken an die Verstorbenen am Ewigkeitssonntag auf dem Friedhof. Die Aufgaben sind umfangreich und vielfältig und erwarten von den Mitgliedern ein hohes Maß an Zeit und Einsatzbereitschaft. 2023 hat der Posaunenchor aktuell 14 Mitglieder, bei Bedarf und nach Möglichkeit erhält der Chor teils auch professionelle Unterstützung.
2016 hat die Deutsche UNESCO-Kommission Posaunenchöre in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Aktuell spielen deutschlandweit ca. 120.000 Bläser in 7000 Posaunenchören. Eine Notenausgabe der Sächsischen Posaunenmission ist überschrieben mit „Gott danken ist Freude“ und das wollen wir mit unserer Musik so weitergeben. „Ob jung oder jung geblieben, wir sind zwischen 14 und 81 Jahre alt; egal, welchen Beruf man hat oder ob man noch Schüler oder Student ist, wir haben Freude am gemeinsamen Musizieren – Musik verbindet“, so Kantorin Ina Hultsch.
Das ist zu erleben am 30. April, 16.00 Uhr in der Neukircher Kirche beim Bezirksposaunenfest, wo die Neukircher gemeinsam mit Posaunenchören aus der Region einen Festgottesdienst mit Bläsermusik verschiedener Stilrichtungen gestalten.