Nichts Neues zum Schweitzerhaus?
Das Schweitzerhaus an der Macherstraße wird nicht weiter als Gymnasiumsstandort genutzt.
Kamenz. Der Landkreis Bautzen rechnet unverändert damit, dass der Freistaat Sachsen das sogenannte Schweitzerhaus an der Macherstraße erwirbt. „Wir gehen nach wie vor von einem Vollzug des Vorvertrages mit dem Freistaat und somit Kauf und Besitzübergang zum Jahresende 2022 aus. Anderslautende Informationen gibt es keine“, erklärt Pressesprecherin Sabine Rötschke auf Anfrage des „Oberlausitzer Kurier“. Auch der Landtagsabgeordnete Aloysius Mikwauschk (CDU) bekräftigt, dass es zu seiner Aussage vom August 2020 keinen neuen Kenntnisstand gibt. Damals hatte er erklärt: „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Freistaat diese (Zusage, das Gebäude zu erwerben, Anm. d. Red.) erfüllt; es steht nicht die Frage des ‚ob‘, sondern ‚wie‘ die Umsetzung erfolgt. Im Jahre 2022 soll das Haus freigezogen werden, sodass die notwendigen Ertüchtigungen für die Unterbringung von Landesbehörden erfolgen können.“ Der Umzug des Lessinggymnasiums in das dann fertiggestellte Objekt an der Henselstraße sei zum Schuljahr 2022/23 geplant und somit das bisherige Gymnasiumsgebäude auf der Macherstraße freigezogen.
Im Zusammenhang mit der im Kreistag getroffenen Feststellung, dass der Standort Henselstraße auch nach der Erweiterung zu klein sei, um das gesamte Gymnasium aufzunehmen, war es zu Spekulationen gekommen, dass das Schweitzerhaus übergangsweise als weiterer Standort genutzt werden könnte. Dazu erklärt Aloysius Mikwauschk: „Mir wurde seitens des Landratsamtes auf meine explizite Anfrage nochmals zum Ausdruck gebracht, dass solche Überlegungen gegenwärtig nicht angestellt werden.“ Der Sprecher des Sächsischen Finanzministeriums, Jörg Herold, beantwortet die entsprechende Anfrage wie folgt: „Vor dem Hintergrund der Planungen der Stadt Kamenz, das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Lessingschule zum zentralen Standort des Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasiums Kamenz zu entwickeln, wurden freistaatsinterne Überlegungen für eine Nutzung des bisherigen Schulstandortes Macherstraße 146 durch Landesbehörden angestellt. Aufgrund des weiterhin bestehenden Abstimmungsbedarfes liegt gegenwärtig kein neuer Sachstand vor.“