Niederschlesiens Kleingärtner ziehen Bilanz für 2022
Der Schulgarten in der Sparte Brose ist ein Projekt von NKV und Melanchthonschule. Foto: NKV
Region. Der Niederschlesische Kleingärtnerverband e.V. (NKV) in und um Görlitz, Niesky, Rothenburg und Reichenbach hat mit neuem Vorstand erstmals Jahresbilanz für seine 107 Kleingartenvereine mit 5.240 Gärten auf einer Pachtfläche von 1.856.045 m² gezogen. „So war eine der ersten Aufgaben, die Vereine zum Thema Grundsteuer B bei der Zuarbeit an den Verband zu unterstützen und dementsprechend die überarbeiteten Unterlagen den 88 Eigentümern zuarbeiten“, teilt der ebenfalls neue Geschäftsführer Andreas Pallesche mit und merkt an, dass sich nicht jeder Pächter einsichtig zur Meldepflicht gezeigt habe. „Hier musste diesen Pächtern mitgeteilt werden, dass die Gartenlauben, um die es sich handelt, durch das Finanzamt geschätzt werden und die Pächter mit Bußgeldern rechnen können.“
Die Stadt Görlitz als größter Eigner unterstütze Vereine auf ihrem Pachtland jährlich mit Refinanzierungsmitteln in Höhe von 28.000 Euro. Auch 2022 sei dieser Betrag voll ausgeschöpft worden – vor allem für Kosten zur Entsorgung von Grünabfällen und auch Reparaturen.
Hervorgehoben wird der Erfolg des erstmals stattgefundenen Görlitzer Südstadtfest rund um die Kreuzkirche, an dem sich fünf Kleingartenvereine beteiligten. „Viele Ideen wurden dabei umgesetzt, um den einen oder anderen Garten mit neuen Pächtern für leerstehende Gärten zu gewinnen. Denn eines der wichtigsten Ziele des Vorstandes (...) ist es, mit den Vereinen den Leerstand von Kleingärten zu reduzieren.“ Dieser sei mit 338 Gärten noch zu hoch. Interessenten für einen Kleingarten können zum Beispiel auf der Internetseite www.kleingaertner-goerlitz.de oder auf den Seiten der Vereine nach freien Gärten suchen und Kontakt aufnehmen.
Im Hinblick auf Versicherungsverhältnisse sieht der Verband, dass viele Kleingärtner bei der Laubenversicherung unterversichert seien. „Gerade bei den vielen Einbrüchen in den letzten Wochen mussten sie feststellen, dass die nachfolgende Reparatur von Fenster und aufgebrochene Türen weitaus teurer sind, als noch vor für Jahren“, so Andreas Pallesche. In Rechtsfragen freue man sich, mit Rechtsanwältin Donath aus Görlitz für Streitfälle zwischen Pächter und Vereinen gerüstet zu sein. Allein aus dem Vorjahr seien 14 offene Rechtsfälle anhängig, „die bis heut noch durch die Anwaltskanzlei Duckstein aus Magdeburg bearbeitet werden. Ziel soll es aber auch hier sein, den Klageweg soweit es geht zu umgehen.“ Bei der Mitgliederversammlung im Mai freut man sich auf die Aufnahme eines neugegründeten Vereins aus Reichenbach.