Nieskyer Villa mit Auszeichnung der Kreditanstalt für Wiederaufbau
Die Nieskyer Villa stellt ein „Paradebeispiel für die gelungene Nachnutzung historischer Bausubstanz“ dar. Foto: Uwe Menschner
Niesky. Die Sanierung der Nieskyer Fabrikantenvilla am Markt ist von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einem Sonderpreis in ihrem Wettbewerb „Bauen“ ausgezeichnet worden.
„1892 hatte sie der örtliche Bauunternehmer Friedrich Christoph mit allen Schikanen errichten lassen, inklusive Kutschenvorfahrt, diversen Salons und einem Wintergarten“, heißt es in der Laudatio des Kreditinstituts auf den Bauherren, einen Nieskyer Arzt. Dieser habe die Villa bereits 2015 ersteigert. Zu DDR-Zeiten baute man sie demnach „mehr schlecht als recht“ zu Wohnungen um. Die Wende brachte ihr gegenüber Supermärkte mit immer mehr Verkehr, während der Park im hinteren Teil des Grundstücks zu einer undurchdringlichen Wildnis verkam. Selbst aus der Villa selbst seien Bäume gewachsen, an einigen Stellen habe man „vom Erdgeschoss bis in den Himmel“ schauen können. Die Denkmalpflegebehörde begleitete laut KfW das Vorhaben sehr großzügig, genehmigte unter anderem Durchbrüche, um interessante Wohnungszuschnitte zu erzielen, aber auch neue Fenster zum Park, Loggien und Dachflächenfenster. „Dank denkmalgerechter Innendämmung“, lobt die KfW, wurde aus der als „kalte Bude“ bekannten Immobilie ein ökologisches Vorzeigeprojekt. Fassade und Dach mussten weitgehend erneuert werden.
Für Jurymitglied Ulla Luther stellt die Nieskyer Villa ein „Paradebeispiel für die gelungene Nachnutzung historischer Bausubstanz“ dar.