Noch mehr Politik, weniger Erbauung?
Dr. Daniel Morgenroth Foto: privat
Görlitz. Dr. Daniel Morgenroth wird ab dem 1. August 2021 neuer Generalintendant der Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH. Der Aufsichtsrat hat ihn im Ergebnis eines Findungsverfahrens als geeignetsten Kandidaten im Auswahlprozess empfohlen. Dieses Ergebnis wurde durch den Kreistag des Landkreises Görlitz und die Stadträte Görlitz und Zittau bestätigt.
Morgenroth soll auf Klaus Arauner folgen, dessen Intendanz am 31. Juli 2021 endet. Die Gesellschafter sind sich einig, dass der Landkreis Görlitz und die Region mit Dr. Morgenroth einen hervorragenden Theatermacher erhalten, der das Theater nach dem altersbedingten Ausscheiden von Arauner übernimmt. Die Stelle ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Auf die Ausschreibung waren 15 Bewerbungen eingegangen. Die Findungskommission bestand aus Vertretern der Gesellschafter, des Betriebsrates sowie externen Experten.
„Nach Auffassung der Gesellschafter erfüllt Morgenroth in besonderem Maße das Profil eines künftigen Generalintendanten. Er überzeugte mit einem spartenübergreifenden künstlerischen Ansatz, der sich auch in einem teamorientierten Führungsmodell abbilden soll. Mit der Suche nach bespielbaren neuen Theaterräumen, durch eine regionale und lokale Vernetzung möchte er das Theater an den Standorten Görlitz und Zittau zu einem Begegnungsort für alle Theaterinteressierten machen“, heißt es. Morgenroth ist 1984 in Coburg geboren und seit 2017 im Theater Konstanz als stellvertretender Intendant und persönlicher Referent tätig. Auf der Internetseite des Konstanzer Theaters erklärt er: „Theater ist für mich ästhetische, politische und soziale Notwendigkeit. Es beginnt dort, wo wir die Dinge hinterfragen, die wir für selbstverständlich halten.“ Neben seiner Praxis als Regisseur und Dramatiker beschäftigt er sich auch mit Meeresbiologie, Konzeptkunst und Kapitalismuskritik, womit eine weitere Politisierung der Bühne wahrscheinlich erscheint.