Oberlichtenau: Ein Bibelgarten für Auschwitz
In der Nähe des früheren Vernichtungslagers Auschwitz soll ein Bibelgarten entstehen. Foto: Maik Förster
Oberlichtenau. Das Bibelland Oberlichtenau hat beim Bundeswettbewerb „Machen!“ 2023 der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt einen vom Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider (SPD) initiierten Engagement-Preis in Höhe von 5.000 Euro gewonnen.
Der ehrenamtliche Geschäftsführer, Maik Förster, hat während der Corona-Pandemie in Oswiecim (Auschwitz) ein Netzwerk zwischen Polen, Engländern, Israelis und Sächsischen Israelfreunden aufgebaut. Exakt am Wanderweg Boczna Straße zwischen der „Judenrampe“ und dem Torhaus von Auschwitz-Birkenau soll der erste polnische Bibelgarten unter Anleitung der Oberlichtenauer errichtet werden.
Beim Wettbewerb wurden die Kreativität und Originalität bewertet, ebenso die Vorbildwirkung und Nachhaltigkeit. Die Stadtverwaltung plant, in der Zukunft einen Fußweg zwischen Auschwitz 1 und Birkenau anzulegen. Dann wäre der Bibelgarten direkt an dieser Route angebunden. Hunderttausende Besucher dieses grauenvollen Ortes sollen durch den Bibelgarten einen Impuls für neues Leben, Auferstehung und Zukunft erfahren. Im Kontrast zu der fabrikmäßigen Tötungsmaschinerie wollen Förster und seine Mitstreiter ganz bewusst auf die Zukunft des Jüdischen Volkes und die Entstehung des Staates Israel hinweisen und darauf, wie einst verfeindete Völker (Deutsche, Polen, Juden und Engländer) nach dieser schlimmen Vergangenheit heute gemeinsam Zukunft gestalten.
Im Umfeld des Bibelgartens gibt es bereits heute, hauptsächlich durch Sachsen initiiert, die „Quelle der Tränen“ und ein Lobpreishaus.
Ein lizenzierter Führer in der Gedenkstätte Auschwitz hat zugesagt, sich in Oberlichtenau schulen zu lassen, um dann eigenständig vor Ort Führungen im zukünftigen Bibelgarten anzubieten. Interessant ist übrigens, dass die Ehrung der Preisträger im Stadion des FC Union Berlin stattfindet – bei einem Verein also, der sich mit ehrenamtlichem Engagement bundesweit einen Namen gemacht hat.