Oberlichtenau: Imkerverein hat gute Gründe zum Feiern

Vereinsmitglied Carola Kittner erklärt gern am Schnittmodell im Kleinen Bienenmuseum die Biologie der Honigbiene.

Vereinsvorsitzender Daniel Queißer beruhigt die Bienen mit dem Smoker, bevor er die Rähmchen mit den Waben entnimmt.
Das Kleine Bienenmuseum in Oberlichtenau besteht seit 30 Jahren. Doch es gibt noch eine anderen festlichen Anlass.
Oberlichtenau. Sie summen wieder. Wenn die warme Frühlingssonne an Kraft gewinnt, schwärmen die Bienen wieder aus und machen sich auf in die Umgebung, um Pollen zu sammeln. So auch auf dem Gelände des vom Imkerverein Oberlichtenau betriebenen kleinen Bienenmuseums. Dieses feiert bald sein 30-jähriges Bestehen. Der Vereinsvorsitzende Daniel Queißer erinnert sich: „Wir haben schon lange in Oberlichtenau einen recht starken Imkerverein, und eines Tages im Jahre 1995 wurde das zuvor noch bewohnte Haus frei. Der selber im Imker- und im Heimatverein aktive damalige Bürgermeister Siegfried Moschke bemühte sich darum, dass das Haus für die Vereinsarbeit zugänglich wird. So konnten sich beide Vereine hier einquartieren.“ Aus Nachlässen erhielt der Imkerverein zahlreiche Gebrauchsgegenstände der Imkerei und Bücher zum Thema, die gesammelt und im Museum ausgestellt wurden.
Mit der Zeit kamen immer mehr Ausstellungsstücke hinzu. Zudem war nach 25 Jahren eine grundlegende Renovierung erforderlich. Der Imkerverein verband dies ab 2020 mit einer umfassenden Neugestaltung der Ausstellung: „So haben wir die Räume thematisch gegliedert – nach Biologie der Biene, Imkerei, Bienenkrankheiten und Bienenprodukten. Das Museum ist übersichtlicher und moderner geworden, hat aber trotzdem seinen alten Charme behalten“, meint Daniel Queißer. Herzstück der Ausstellung ist das Schnittmodell einer Honigbiene geblieben, an dem Vereinsmitglieder den Besuchern bei Führungen Wissenswertes über die nützlichen Insekten vermitteln. Doch auch ganz praktisch können die Besucher erleben, was alles zur Arbeit eines Imkers oder einer Imkerin dazu gehört – beispielsweise anhand der Honigschleudern von historisch bis modern. Einen wichtigen Bestandteil des Bienenmuseums bildet die Bibliothek, um die sich hauptsächlich Vereinsmitglied Günter Guhr kümmert. Er kommt aus dem Nachbarort Friedersdorf, der eine ganz besondere Bedeutung hat:
„In Friedersdorf gab es einst vier Tischlereien, die Bienenbeuten – also die Behausungen der Bienenvölker – bauten und das gesamte Tal damit belieferten.“ Der Nachlass eines dieser Tischlermeisters, Paul Haase, der auch begeisterter Imker war, bildete den Grundstock der Sammlung. Die Bibliothek bekommt jetzt im Zuge der Umgestaltung noch einen eigenen Ausstellungsraum und steht dann sowohl für die Einsichtnahme vor Ort als auch für die Ausleihe zur Verfügung.
Doch natürlich gehört zu einem Besuch des Bienenmuseums unbedingt auch ein Rundgang über das Außengelände mit dem so genannten gläsernen Bienenstock, in dem man den fleißigen Immen bei der Arbeit zuschauen kann. Diese originelle und ganz praktische Form der Wissensvermittlung war auch ein Grund dafür, dass der Imkerverein zu den fünf Preisträgern des Sächsischen Bürgerpreises 2024 gehörte. Auf diese Auszeichnung sind Vorsitzender Daniel Queißer und seine Mitstreiter sehr stolz: „Wir waren vom Landkreis Bautzen nominiert worden und haben ihn in der Kategorie ’Schöpfung und Umwelt’ speziell für das Kleine Bienenmuseum erhalten. Das bestätigt uns in unserer umfangreiche Arbeit mit Schulklassen und Besuchergruppen und spornt uns dazu an, diese weiterzuführen.“ Natürlich wollen beide erfreulichen Anlässe – die Preisverleihung und das Jubiläum – auch gefeiert werden. Dazu bietet sich bald Gelegenheit: „Am Samstag, 3. Mai, sind zwischen 14 und 18 Uhr alle Gäste herzlich in unser kleines Bienenmuseum eingeladen, um mit uns gemeinsam zu feiern. Man kann in unseren Lehrbienenstand hineinschauen und vielleicht schon ein bisschen Honig naschen, und es gibt Livemusik von der Band Blechwiese.“ Und natürlich sorgen dann auch die Bienen wieder für summende Unterhaltung. Feste Öffnungszeiten des Museums gibt es nicht, Führungen und Besuche können individuell vereinbart werden (Kontaktdaten unter https://www.imkerverein-oberlichtenau.de/bienenmuseum.html) Generell heißt es auf dem Außengelände des Bienenmuseums: Betreten erlaubt!