Oderwitz: Wetterkabinett wird später saniert
Auch das Wetterhäusel hat seinen Platz am bisherigen Standort des Wetterkabinetts. Foto: Uwe Menschner
Die Gemeinde Oderwitz musste die geplante Sanierung eines Umgebindehauses nach hinten schieben. Dadurch verzögert sich auch der Umzug einer bekannten Einrichtung.
Oderwitz. Die Sanierung des Umgebindehauses an der Oderwitzer Gemeindeverwaltung verzögert sich. Dies hat Bürgermeister Cornelius Stempel auf Anfrage des „Oberlausitzer Kurier“ erklärt. Damit kann auch der Umzug des Wetterkabinetts noch nicht zeitnah erfolgen. Vor etwa zwei Jahren hatte die damalige Bürgermeisterin Adelheid Engel erklärt, dass das Wetterkabinett „perspektivisch mit der Touristinformation im Umgebindehaus neben der Gemeindeverwaltung angesiedelt werden soll.“ Dies habe mehrere Vorteile: Einerseits habe sich der Personaleinsatz durch die räumliche Trennung schwierig gestaltet. Für den Fall einer notwendigen Vertretung mussten immer zwei Personen für die Betreuung des Wetterkabinetts verfügbar sein. Andererseits ist das in gemeinsamer Initiative mit dem bekannten Wetterfrosch Jörg Kachelmann eingerichtete Kabinett – ab 2000 von Kachelmann als Wetterstudio, nach dessen Rückzug 2008 dann von der Gemeinde weiterbetrieben – in die Jahre gekommen. „Anlass der Diskussionen im Gemeinderat über die künftige Betreibung der Einrichtung war die Tatsache, dass die derzeitige Sachbearbeiterin im nächsten Jahr in ihren wohlverdienten Ruhestand geht. Deshalb hatte sich der Gemeinderat mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die Einrichtung weiterbetrieben wird“, so Adelheid Engel Anfang 2020.
An der grundlegenden Problematik hat sich seitdem nichts geändert. Und doch musste die Gemeinde Oderwitz ihre Prioritäten überdenken. „Sicher ist, dass die Nutzung des Objektes an der Hinteren Dorfstraße (wie bisher) der Gemeinde hohe, zum Teil nicht sofort erkennbare Kosten verursacht, die durch die erzielten Einnahmen nicht annähernd gedeckt werden können. Daher suchen wir nach wie vor nach einer tragfähigen Lösung“, so der heutige Bürgermeister Cornelius Stempel. Der Rückgang an investiven Schlüsselzuweisungen und die Umgestaltung einiger Förderrichtlinien – vor allem im kommunalen Straßenbau – führen demnach auch in der Gemeindeverwaltung Oderwitz zu einer Neubewertung notwendiger Ausgaben hinsichtlich ihrer Priorität: „Und da ,rutschte’ das genannte Projekt etwas nach hinten.“ Leerstand drohe dem Umgebindehaus jedoch nicht, da in ihm noch ein Mieter wohnt und sich die Ortschronisten regelmäßig darin treffen. Abschließend betont der Oderwitzer Bürgermeister: „Auf keinen Fall soll der Eindruck entstehen, dass wir vom Projekt der Sanierung und Wiedernutzbarmachung Abstand genommen hätten. Wir haben es nur vertagt.“
Immerhin ist die Tourist-Information bereits aus dem früheren gemeinsamen Domizil mit dem Wetterkabinett an der Hinteren Dorfstraße aus- und an den Sitz der Gemeindeverwaltung umgezogen. Auch der Umbau des Vorplatzes zum zentralen Informationspunkt im Rahmen der Oberlausitzer Umgebindehausstraße ist im vollen Gange.