Operationen in 3D sind am Klinikum Görlitz möglich
Michal Tomczyk hat das neue Instrument bereits bei gynäkologischen Eingriffen schätzen gelernt. Foto: Katja Pietsch
Görlitz. Nachdem das „da-Vinci“-Operationssystem bereits von Urologen und Allgemeinchirurgen im Görlitzer Klinikum eingesetzt wird, nutzen nun auch die Gynäkologen die neue Technologie für verschiedene Eingriffe. Die ersten – so eine Eierstock- und eine Gebärmutterentfernung – wurden von Oberarzt Michal Tomczyk durchgeführt. „Als Operateur profitiere ich von einem deutlich verbesserten Sichtfeld. Das Operationsgebiet wird hochauflösend und in 3D dargestellt“, sagt er. Die Operationen sind auch für Patientinnen schonender und führen zu kürzeren Aufenthalten im Krankenhaus. Auch OPs bei Scheiden- und Gebärmuttersenkung sind möglich. Die Urologen im Klinikum setzten das Gerät vor allem bei Prostatakrebs ein oder entfernen Tumoren bei Nierenkrebs.
Allgemeinchirurgen nutzen das System seit März unter anderem bei Gallenblasen- und Leistenbruchoperationen. Seit März gab es durch sie 30 Operationen, auch Eingriffe an Dick- und Mastdarm bei bösartigen und entzündlichen Erkrankungen, Versorgung von Zwerchfellbrüchen und beidseitigen Leistenbrüchen. Das Klinikum meldete dieser Tage nun den 50. Eingriff durch die Urologie mit Chefarzt Dr. habil. Vladimir Novotny und seinem Team. Das OP-Robotersystem im Wert von 1,95 Millionen Euro wurde mit 1,74 Millionen Euro über Strukturinvestitionsmittel mitfinanziert.
Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte kürzlich das Klinikum besucht. Er überreichte Pflegekräften der Station A1 der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie dabei auch die Auszeichnung zum Sachsensieger im Wettbewerb „Deutschlands Beliebteste Pflegeprofis“. Zudem hatte der Ministerpräsident einen Fördermittelbescheid – finanziert von den sächsischen Steuerzahlern – über 2,78 Mio. Euro für die Anschaffung eines zweiten Linksherzkathetermessplatzes dabei.