Oybiner Märchenspiele öffnen im Frühjahr 2022!
Es war einmal in Oybin: Die Besucher fühlen sich in den Oybiner Märchenspielen in eine reine Märchenwelt in Kleinformat hineinversetzt. Foto: Steffen Linke
Oybin. Dafür ist fast alles angerichtet, auch wenn es noch keinen ganz konkreten Termin gibt.
Mit großen Kränen waren die Holzbuden am 23. März dieses Jahres in Tauchritz auf einen Sattelschlepper gehievt und dann nach Oybin transportiert worden. Foto: privat
Die Hexenküche brodelt, die Kühe drehen sich im „Kreisverkehr“ beim Almauftrieb, die Vögel tanzen Walzer, ein Zwerg bekommt mit der Keule von „einem Kollegen“, eins auf die Nase, der Specht zwickt einen Wanderer, Tiere des Waldes genießen vom Riesenrad die Aussicht... Die Figuren werden durch eine raffiniert ausgeklügelte Mechanik bewegt. Sebastian Sonsalla findet diese alte Technik faszinierend. Die Besucher fühlen sich in eine reine Märchenwelt in Kleinformat hineinversetzt: Es war einmal in Oybin.
Die zwei hölzernen Haupthäuser „Das Waldfest der Tiere“ und „Landschafts- und Märchenkrippe“ mit einer Größenordnung von jeweils sechs mal drei Metern sowie ein kleines Domizil mit Waldarbeitern mit einem Ausmaß von zwei mal zwei Metern stehen noch verschlossen und abgedeckt an ihrem neuen Standort gegenüber der Tourist-Information Oybin. Der gesamte Komplex wirkt noch ein bisschen trist. Der Modellbauer will damit die Spannung hochhalten und die Vorfreude auf die öffentliche Präsentation schüren.
Die allseits bekannten Oybiner Märchenspiele des Holzschnitzers Paul Riedel aus dem Jahr 1937 waren früher ein absolutes touristisches Highlight am Fuße des Oybin gleich neben dem Bahnhof, sind von 2004 bis 2021 bei einer Privatperson in Tauchritz untergebracht gewesen und seien dort gelegentlich auch öffentlich ausgestellt worden, berichtet Sebastian Sonsalla.
Der dortige Eigentümer sei 2018 auf die Gemeinde Oybin zugekommen, um diese Sehenswürdigkeit im Kleinformat zu verkaufen.
Das ganze Prozedere mit Vertragsverhandlungen und Genehmigungsverfahren usw. habe sich sehr lange hingezogen. Mit großen Kränen waren die Holzbuden am 23. März dieses Jahres in Tauchritz auf einen Sattelschlepper gehievt und dann nach Oybin transportiert worden. Zwei Gebäude der Oybiner Märchenspiele könnte der Modellbauer vom Zustand her sofort präsentieren. Die Schäden am Haupthaus „Landschafts- und Märchenkrippe“ resultieren vom großen Brand im Jahr 1967. Teile der Anlage in Oybin waren damals zerstört worden. Sebastian Sonsalla möchte deren Zustand über den Winter hinweg detailgetreu wie vor dem Feuer restaurieren. Der Modellbauer besitzt ein historisches Prospekt aus den 30er Jahren. Darin ist unter anderem von einer weidenden Ziegenherde, einer Seehütte mit Kühen, einer Dorfschmiede und einem Wasserfall die Rede. All das fehlt aber aufgrund des genannten tragischen Ereignisses. „Ich habe deshalb keinen richtigen Ansatz, wie ich es angehen soll“, sagt er.
Der Inhaber der Oberlausitzer Miniwelt sucht deshalb historisches Material, wie zum Beispiel Fotos, Zeitungsausschnitte oder Filmaufnahmen, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart – bevorzugt im Zeitraum von 1937 bis 1967. Vielleicht hat auch jemand ein Bild von Paul Riedel, dem Erbauer der Oybiner Märchenspiele, hofft er. Denn: „Ich möchte in dem Märchenpark auch eine Gedenktafel mit Chronik aufstellen.“ Kontakt zu Sebastian Sonsalla unter der Funknummer 0152 /21659600 oder per E-Mail oberlausitz-miniwelt@gmx.de.
Der Modellbauer erweckt mit den Oybiner Märchenspielen jedenfalls ein Stück Heimatgeschichte wieder zum Leben, denn die gehören seiner Meinung nach nur nach Oybin und nirgendwo anders hin. Der Kurort Oybin würde damit weiter an touristischer Attraktivität gewinnen.
Kommentare zum Artikel "Oybiner Märchenspiele öffnen im Frühjahr 2022!"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Mein Name ist Wolfgang K. geb. 1956 in Zittau, damals wohnhaft in Oybin.
Ich finde es total unfaer, das jedesmal nur der neue Besitzer der Märchenspiele Oybin sich hervortut und erwähnt wird!
Nach dem Brand der Original- Märchenspiele vom Herrn Paul Riedel, Anfang der 60-iger hatte der oybiner Tischlermeister Eberhard Janeck (war beim Herrn Riedel in Lehre) die Märchenspiele, bis zu seinem Rentenalter, im neuen und kleineren Format restauriert, gewartet und repariert!
Ohne Eberhart J. würden die Märchenspiele heute nicht mehr existieren. Von Ihm stammen auch die geschnitzten Wegweiserschilder in Oybin. Eberhard J. und seine Familie waren beste Freunde meiner Familie, besser gesagt sie gehörten zur Familie. Selbst habe ich Eberhard J. des öffteren bei der Wartung, Reparatur der einzelnen Blöcke, der Mechanik und Elektrik geholfen.
Eine Frage von mir ist, wo ist die Holzfällergruppe, welche Eberhard J. selbst geschnitzt hatte, abgekommen? Diese standen unmittelbar neben dem Kassenhäuschen und wurden per Wasserkraft angetrieben.
Meine Mutter Renate K. hat in ihrer Freizeit selbst die Kassierung in den Märchenspielen übernommen und Eberhard J. unterstüzt!
Es kann nicht sein, das sich ein Käufer bzw. Verwalter der Märchenspiele rühmt die Märchenspiele nach Oybin zurückgebracht zu haben, ohne nur im geringsten die Geschichte der Märchenspiele öffentlich zu machen bzw. zu erwähnen!
Selbst freue ich mich aber das die Märchenspiele wieder in ihrer Heimat sind, wo diese auch hingehören! Mann sollte auch, die jahrzehnte alte Historie der Märchenspiele öffentlich bekannt machen und Herrn Eberhard Janeck für seine Leistung würdigen!
Ohne Eberhard Janeck gebe es die Märchenspiele heute nicht mehr!
Wolfgang K.
Coole Sache kenne ich noch als Kind, waren oft mit der Schulklasse da... finde ich sehr gut eine echte Bereicherung für Oybin, Touristen und natürlich für die, die es noch aus Kinderjahren kennen, ich bin ja ab Mitte August wieder in Grossschönau, da werde ich die Märchenspiele auf jeden Fall besuchen...
mfg Steffen Hänsch und viele Grüsse von der Ostsee