Pilgergruppe erreicht Jakobus-Basilika in Prag
Teilnehmer der Pilgergruppe genossen hier die Aussicht vom Veitsberg auf Prag. Foto: Jeannette Gosteli
Hirschfelde. „Der sant Jacob dienen tuot, der lieb got sol im lonen“ – „Wer dem Heiligen Jakob dient, dem lohnt es der Allmächtige“, verspricht ein Pilgerlied aus dem 14. Jahrhundert. Ein erster Dienst für den Apostel in der südöstlichen Oberlausitz war 2008 die Einrichtung des Zittauer Jakobsweges zwischen Görlitz und Prag. Ab 2014 lud der Pilgerhäuslverein in Hirschfelde ein, den Weg gemeinschaftlich zu gehen. Seitdem pilgerte fast jedes Jahr – ausgebremst nur 2020 durch Corona – eine Gruppe etappenweise in Richtung der tschechischen Hauptstadt. Ort des ersten Aufbruchs war Wetzwalde (Václavice nahe Zittau), das seit 1326 eine Jakobuskirche besaß, die aber 1976 mittels Traktoren eingerissen wurde. Jedes Jahr haben 19 Leute den 150 Kilometer langen Weg unter ihre Füße genommen – manche nur eine Etappe, andere alle elf.
Am 30. September nun wurde das Ziel erreicht – die Jakobus-Basilika in der Prager Altstadt. Zuvor konnten die Pilger den wunderbaren Blick vom Veitsberg (Vítkov) auf Prag genießen: Die Goldene Stadt als Endziel eines Pilgerweges ist einfach verlockend! Vom heiligen Jakobus wird man dann am eindrücklichen Portal der Basilika begrüßt.
Nachdem schon unterwegs, beginnend am Prager Stadtrand, drei Gebetsstationen gehalten worden waren, dauerte das letzte Gebet etwas länger, schließlich galt es, Gott und dem Apostel für das Gelingen des Weges über die vielen Jahre hinweg zu danken. Gedacht wurde auch der beiden Frauen, deren Pilgerweg sich bereits inzwischen in der Ewigkeit vollendet hat.
Als neues Projekt lädt der Pilgerhäuslverein ein, einmal jährlich zu einem nordböhmischen Wallfahrtsort zu pilgern und dort in den sicherlich zahlreich vorhandenen Anliegen zu beten.