Platz für Neues: Ruine verschwindet

An dem von einem Dachstuhlbrand gezeichneten Ex-Hotel „Husarenhof“ knabbern seit Beginn dieser Woche die Abrissbagger. Schon bald soll nichts mehr an das Gebäude erinnern. Foto: Andrea Bauer
Bautzen. Die Abrissbagger sind vorgefahren, seit Montag nagen sie sich Stück für Stück durch das Mauerwerk des ehemaligen Hotels „Am Husarenhof“. Dieses war im Februar 2016 bei einem Brand stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Noch immer versuchen die Ermittler herauszubekommen, was zu dem Feuer führte. Ein politisch motivierter Anschlag, wie bis heute gemutmaßt wird, ließ sich genauso wenig bestätigen wie andere mögliche Ursachen. Einer Sprecherin zufolge hofft die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden auf neue Ermittlungsansätze, um den Fall irgendwann doch noch aufklären zu können. Sie gab jedoch zu bedenken, dass „wirtschaftliche Aspekte“ keine Rolle für den Brand gespielt haben dürften.
Die Immobilie, die vor Jahren einer Gaststätte, einer Arztpraxis und verschiedenen Dienstleistern ein Dach über dem Kopf bot und die der Landkreis als Flüchtlingsunterkunft anmietete, um nur einen Monat nach dem Feuer von dem Vertrag wieder zurückzutreten, steht seit dem Ereignis leer.
„Das frühere Hotel ‚Am Husarenhof’ wird zeitnah abgebrochen. Bezüglich der Planungen für das Areal können wir nur auf das aktuell laufende B-Plan-Verfahren verweisen“, erklärte Miteigentümer Erik Sassenscheidt dem Oberlausitzer Kurier auf Anfrage. Seit 2018 arbeiten er und die Stadt an einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das nun freiwerdende Grundstück am Käthe-Kollwitz-Platz, wie aus dem Rathaus zu erfahren war. Der kommissarische Stadtsprecher Markus Gießler teilte in diesem Zusammenhang mit: „Planungsziel ist die Erweiterung der Einzelhandelsnutzungen durch Vergrößerung der Verkaufsflächen und die Aufwertung des zentralen Versorgungsbereiches Husarenhof durch Ergänzung weiterer Handelsflächen für Fachmärkte.“
Vom 16. bis zum 31. Januar soll nunmehr die Öffentlichkeit mit eingebunden werden. Dazu werde das Papier online einsehbar sein – zum Beispiel auf der städtischen Internetseite.
Bis allerdings auf dem Gelände etwas Neues entsteht, sind noch einige Hürden zu nehmen, wie Markus Gießler weiß: „Die durch den Stadtrat nach Ablauf des vollständigen Bebauungsplanverfahrens zu beschließende Satzung zum Bebauungsplan wird die zulässige Bebauung und Nutzung regeln. Als Abschluss des Verfahrens werden die Satzung zum Bebauungsplan und deren Genehmigung im Amtsblatt der Stadt Bautzen bekanntgemacht werden.“