Politikerin auf Sommertour in der Region
Kathrin Michel zu Besuch bei der Fleischerei Richter mit Daniel Siegel von der Kreishandwerkerschaft Görlitz sowie Richter Senior und Junior. Foto: privat
Löbau/Herrnhut. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kathrin Michel hat im Rahmen ihrer Sommertour am vergangenen Montag die Bäckerei Paul in Herrnhut, die Fleischerei Richter in Löbau und die Tischlerei Pötschke in Löbau besucht: „Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich die Handwerker vor Ort in ihren Unternehmen besuchen darf.“ In diesem Fall seien es Unternehmen ganz unterschiedlicher Art gewesen – ein Bäcker mit wenigen Mitarbeitern, eine Fleischerei mit vielen Filialen, die selber schlachtet und selber ausbildet, sowie eine Holzfirma, „wo mich der Unternehmergeist schon beeindruckt, denn da war so viel an modernen Maschinen, CNC-Technik und Automatisierung.“
Das zeigt ihrer Meinung nach, wie unterschiedlich der Mittelstand ist. Es sei in der Tat so, dass gerade die überbordende Bürokratie jeden Unternehmer anspricht, dass er viel zu viel Zeit aufwendet, um Sachen zu dokumentieren und ihm oft auch der Sinn dafür fehlt.
Kathrin Michel leitet als Politikern daraus ab, „dass wir besser werden müssen, dass wir uns genau anschauen und auch unterscheiden, wie groß ein Unternehmen ist und was dann letztlich dort nötig ist.“
Es war nicht das erste Mal, dass sich die Bundestagsabgeordnete mit Handwerkern trifft, mit ihnen spricht und auch ihre Befindlichkeiten, Sorgen und Nöte wahrnimmt. Bei dieser Sommertour sei das noch einmal in geballter Form der Fall gewesen, da es nicht nur einzelne Unternehmen betrifft, sondern alle diese Herausforderung haben.
„Für mich als Politikerin ist es enorm wichtig, dass ich genau diese Stimmen höre und mit nach Berlin nehme, damit wir sie in zukünftigen Gesetzesvorhaben einfließen lassen können“, betont sie.
Und wie steht es um ihre persönlichen handwerklichen Fähigkeiten? „Ich bin so erzogen worden, dass ich schon als Kind mein Fahrrad reparieren konnte. Mein Vater hat selber sein Auto repariert. Da war ich am Angang der Lehrling und habe ihm immer die Werkzeuge zugereicht. Ich kann auch ein Haus tapezieren, Mischung anfertigen und Dachziegel abklopfen. Das mache ich gern. Und man sieht auch, was entsteht – das Produkt, das Ergebnis, anders als in der Politik. Da muss man manchmal länger warten“, antwortet sie.