Polizei legt Serieneinbrechern das Handwerk
Die Polizei beschlagnahmte unter anderem auch diese Schusswaffe. Foto: Polizei
Jonsdorf/Oybin. Die deutsche und die tschechische Polizei haben jetzt „Homejackern“ das Handwerk gelegt. Bereits seit März 2024 haben Einbrecher in den Grenzregionen des Oberlandes sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite ihr Unwesen getrieben.
Die Einbruchserie begann im Frühjahr 2024 auf deutscher Seite. In insgesamt 18 Wohnhäuser und Pensionen in Jonsdorf, Oybin und Großschönau gelangten die Kriminellen gewaltsam. Sie hatten es auf Tresore und Fahrzeugschlüssel abgesehen, um dann die dazugehörigen Autos zu stehlen.
Die Ermittlungen übernahm die Gemeinsame Fahndungsgruppe Lausche. Diese existiert bereits seit 2019, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der tschechischen und deutschen Polizei zu intensivieren und effektiver zu gestalten.
Die Ermittler fanden schnell heraus, dass vermutlich die gleichen Täter auch im Bereich Sebnitz im Grenzgebiet aktiv waren. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben zudem, dass die Langfinger offenbar ihre Beutezüge aus dem Territorium der Tschechischen Republik starteten. So wurden einige entwendete Fahrzeuge in der Region Rumburk gesichtet, ein Fahrzeug konnte in Jirikov sichergestellt werden. Im September 2024 gelang es den Beamten kurz vor der Grenze in Oybin, den Tätern einen frisch geklauten VW Touareg wieder abzunehmen. Die Diebe waren zuvor in ein Autohaus eingebrochen, konnten aber noch zu Fuß flüchten.
Nach dieser Tat verlegten die Täter ihr Wirken auf tschechisches Gebiet und verübten hier insgesamt 20 Einbrüche in den Regionen Ústí, Liberec, Hradec Králové und Mährisch-Schlesien.
Aufgrund einer intensiven Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei aus Decin und Usti nad Labem, die durch das gemeinsame Zentrum in Petrovice begleitet wurde, konnten die Tatverdächtigen am Montag, 20. Januar, in der Region Pardubice verhaftet werden. Sie hielten sich in einem örtlichen Gasthaus auf, wo sie einen weiteren Einbruch planten. Bei den anschließenden Durchsuchungen fanden die Einsatzkräfte in den Wohnungen der Beschuldigten Einbruchswerkzeug, Schusswaffen und eine beträchtliche Menge an Bargeld.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um tschechische Staatsbürger, darunter zwei Männer im Alter von 29 und 23 Jahren sowie zwei Frauen, 30 und 21 Jahre alt. Der 29-Jährige war für die Ermittler kein Unbekannter. Für die zwei Männer ordnete das tschechische Gericht Untersuchungshaft an. Die Frauen wurden wieder entlassen. Allen Tatverdächtigen droht nun in Tschechien wegen umfangreicher Eigentumsdelikte eine Strafe bis zu acht Jahre Gefängnis.
