Wilderei in Radibor: Peta bietet Belohnung für Hinweise
In der Nacht zu Mittwoch haben Unbekannte mehrere Schwäne in Lippitsch mit einer Schusswaffe erlegt. Die Polizei sucht Zeugen, um diese grausame Wilderei aufzuklären. (Symbolbild: Archiv)
Update vom 15. November 2024:
Radibor. Nach der grausamen Wilderei an zwei Schwänen in Lippitsch, einem Ortsteil von Radibor, schaltet sich nun auch die Tierschutzorganisation Peta ein. Um den Fall aufzuklären, setzte man eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, welche die tatverantwortliche Person oder die Personen überführen, teilt Peta mit. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei, unter Telefon 0711/8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Wir möchten helfen, aufzuklären, wer die Schwäne so grauenvoll getötet und einfach zurückgelassen hat“, sagt Peta-Fachreferentin Lisa Redegeld. „Wir verzeichnen täglich etliche Fälle, in denen Tiere grausam misshandelt oder getötet werden und setzen uns dafür ein, dass die Täter überführt und zur Rechenschaft gezogen werden.“
Peta fordere zudem harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere quäle, schrecke möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück. Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlands sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“
Tierquälerei ist also kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Erstmeldung vom 14. November 2024:
Radibor. Ein grausamer Fall von Wilderei hat sich in der Nacht zu Mittwoch (13. November 2024) an den Teichen in Lippitsch, einem Ortsteil von Radibor, zugetragen. "Unbekannte erlegten mit einer Schusswaffe mehrere Schwäne und entfernten Teile der Muskelmasse", teilt die Polizeidirektion Görlitz. "Den Rest der getöteten Tiere ließen die Täter zurück." Passiert ist das offenbar am Grenzteich in der Zeit von 0 bis 12 Uhr.
Der Kriminaldienst Bautzen nahm die Ermittlungen wegen Jagdwilderei und des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz auf. Zudem bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung: Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu möglichen Tätern oder dem Tatgeschehen machen können, können sich beim Polizeirevier Bautzen unter Telefon 03591/3560 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.