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Polizeieinsatz im Asylbewerberheim: Weitere Details werden bekannt

Polizeieinsatz im Asylbewerberheim: Weitere Details werden bekannt

Bautzen. Die Polizei hat jetzt weitere Einzelheiten zu dem Vorfall am Freitagabend vergangener Woche im Asylbewerberheim an der Flinzstraße bekanntgegeben. Demnach werde gegen einen 39 Jahre alten Marokkaner und einen 25-jährigen Sudanesen ermittelt, heißt es in einer Mitteilung an die Presse. Beide waren während des Polizeieinsatzes ins Visier der Beamten geraten. Während die Einsatzkräfte einen 21-jährigen Libyer von einem Suizidversuch abhielten, wurden den Angaben zufolge Mitarbeiter des Heimes angewiesen, die oberste Etage zu räumen. Daraufhin gingen die Angestellten in jedes Zimmer, um sicherzustellen, dass alle Bewohner des dritten Stockwerkes ihre Räumlichkeiten verlassen haben. In einem Zimmer stellte ein Mitarbeiter den jungen Mann aus dem Sudan fest. Dieser sei kurzerhand mit einem Messer auf den Angestellten zugegangen. Der Angestellte schloss die Tür, rief die Polizei, die ebenfalls auf dem Gang war und hielt die Tür zu.

Beamte des Einsatzzuges der Polizeidirektion Görlitz betraten anschließend den Raum. Wie sich herausstellte, befand sich in diesem auch der 39-jährige Marokkaner, der an einem offenen Fenster stand und drohte, heraus zu springen. „Offenbar hatte er zuvor ein weiteres Messer an den auf dem Dach stehenden, 21-jährigen Libyer über das offene Fenster übergeben“, mutmaßte eine Polizeisprecherin.

Die Beamten nahmen den 25-Jährigen in Gewahrsam. Der 39-Jährige soll sich kurz zuvor mit einem Messer am Arm verletzt haben.

Rettungskräfte brachten den Mann in ein Krankenhaus. „Ein Drogentest reagierte bei dem Marokkaner positiv auf den Konsum von Amphetaminen. Zudem ergab ein Alkoholtest einen Wert von umgerechnet 1,4 Promille.“ Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

„King Abode“ hat Krankenstation verlassen

Indes teilte das Landratsamt auf seiner Internetseite mit, dass der Libyer, der in der Spreestadt als „King Abode“ bekannt ist, das Fachkrankenhaus wieder verlassen hat. Zu seinem Schutz sei er dort in den vergangenen Tagen untergebracht gewesen, so die Kreisbehörde. Er befinde sich jetzt wieder in einer Asylunterkunft des Landkreises. „Zuvor hatte sich das Landratsamt an das Innenministerium gewandt, um eine Unterbringung außerhalb der Region zu ermöglichen“, sagte Vize-Landrat Udo Witschas. Leider sei es diesem nicht möglich, den Asylbewerber in eine Erstaufnahmeeinrichtung zu verlegen. „Das Landratsamt steht momentan in engem Kontakt mit sächsischen Landkreisen, um eine Lösung zur auswärtigen Unterbringung zu finden.“ Aufgrund der aufgeheizten Debatten rund um das Thema bot Udo Witschas seine Gesprächsbereitschaft allen demokratischen Parteien und Netzwerken an. „Ich bin jederzeit für einen sachlichen und fairen Dialog offen.“

Redaktion / 08.08.2017

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