SEK-Zugriff in Ebersbacher Wohngebiet

Foto: Symbolbild
Ebersbach. Die Polizei hat am Mittwoch, 24. Januar, in einer Wohnung an der Oberlausitzer Straße in Ebersbach einen 24-jährigen Mann vorläufig festgenommen. Der womöglich unter Drogeneinfluss Stehende soll am Vormittag mit einem Knüppel auf parkende Autos vor dem Wohnblock eingeschlagen und andere Anwohner mit dem Tode bedroht haben.
Gegen 10.10 Uhr erhielt die Polizei per Notruf Kenntnis von dem Geschehen. Anwohner hatten zudem knallartige Geräusche aus der Wohnung des Mannes wahrgenommen. Unklar war, ob hier geschossen worden war. Zudem soll er mit Schwertern hantiert haben.
Aufgrund der ernstzunehmenden Schilderungen löste das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion einen größeren Polizeieinsatz aus. Während Streifen des Reviers Zittau-Oberland die Straßen im Umfeld der Oberlausitzer Straße sperrten, wurden weitere für derartige Situationen spezialisierte Einsatzkräfte zum Ort des Geschehens beordert. Beamte informierten zudem die Leitung einer benachbarten Mittelschule sowie die Leiterin eines angrenzenden Kindergartens. Für die Kinder, Lehrer, Erzieherinnen und Anwohner bestand laut Polizeiangaben keine akute Gefahr.
Schnell machten Gerüchte einer mutmaßlichen Geiselnahme oder einer etwaigen Evakuierung der Schule die Runde. Diese Aussagen sind laut Informationen der Polizeidirektion Görlitz falsch. Weder hatte der Tatverdächtige eine Geisel genommen – er hielt sich alleine in seiner Wohnung auf – noch bestand die Notwendigkeit, das Wohnhaus, die Mittelschule oder den Kindergarten zu evakuieren.
Da allerdings unklar war, ob der Mann im Besitz einer Schusswaffe oder anderer Waffen war, rückte neben dem Einsatzzug der Polizeidirektion auch das Spezialeinsatzkommando der sächsischen Polizei an. Mitarbeiter der Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes nahmen mit dem Tatverdächtigen Kontakt auf und sprachen mit der Mutter des jungen Mannes. Mit kommunikativer Mittel ließ er sich so zur Aufgabe bewegen, wollte aber seine Wohnung nicht verlassen. Um 14.45 Uhr ergriff ein Trupp des SEK Sachsen in einer geplanten und koordinierten Aktion den 24-Jährigen in seiner Wohnung.
Verletzt wurde dabei niemand. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Dazu gehört auch, die Wohnung des Tatverdächtigen zu durchsuchen. Ein Arzt wird zudem prüfen, ob der Mann in eine medizinische Einrichtung eingewiesen wird.
Gegen 15.15 Uhr hob die Polizei die weiträumigen Sperrungen auf.