Preis für die 5G-Waldwächter im Landkreis Görlitz
Beim Testbrand mit paralleler Feuerwehrabsicherung Foto: ENO
Rietschen. Im Juni gewann das Projekt 5G-Waldwächter des Landkreises Görlitz den mit 25.000 Euro dotierten zweiten Sächsischen Digitalpreis in der Kategorie „Gesellschaft“. Das Projekt 5G-Waldwächter leistet mit Hilfe KI-gestützter Auswertung von Echtzeitdaten einen Beitrag zum dem Langzeitwetter angepassten Waldmanagement, beispielsweise durch die Früherkennung von Bränden oder Schädlingsbefall.
Als Teil der 5x5G-Modellregion hatte der Landkreis Görlitz 2020 ein Konzept für 5G-Anwendungsszenarien in der Sensorentwicklung und -vernetzung, sowie Drohnensteuerung erarbeitet. Seit Anfang 2022 befindet sich das Vorhaben in der Umsetzungsphase. Im Frühjahr 2023 wurde ein erster Testbrand unter kontrollierten Bedingungen auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz durchgeführt. Dadurch konnten Erkenntnisse für die weitere Entwicklung der Algorithmen beim Einsatz der Künstlichen Intelligenz für die Gassensoren gewonnen werden.
Da für die Ausrichtung der Sensoren und die Erstellung der zugehörigen KI-Module sehr viele Datensätze notwendig sind, werden darüber hinaus mehrere kleinere kontrollierte Testfeuer durchgeführt. Die gleichen Sensoren, die auf die Rauchgaserkennung trainiert werden, sollen auch die Detektion von Borkenkäferpheromonen ermöglichen. Hierzu fanden bisher Tests im Labor statt. In diesem Jahr sind auch Testeinsätze in einer realen Waldumgebung geplant.
Im Herbst 2023 wurde auf den Feuerwachtürmen Rietschen und Brand hochauflösende Kameratechnik installiert, die in mehreren Spektralbereichen des Lichtes Bild- beziehungsweise Videomaterial in Echtzeit liefert.
All diese Ergebnisse, sowie die Daten der Bodensensorik, werden auf einem zentralen Server gesammelt. Mit Hilfe von KI-Algorithmen können mögliche Anomalien ermittelt werden und Gefahren frühzeitig erkannt werden. Derzeit wird an der Entwicklung der für die KI-Module notwendigen Algorithmen gearbeitet. Schrittweise erfolgt deren Implementierung im zentralen Serversystem. Vierteljährig treffen sich die Projektbeteiligten, um Arbeitsstände zu präsentieren. Gearbeitet wird in den Gruppen KI/ZKMS (Algorithmen der Künstlichen Intelligenz / Zentraler Krisenmanagementserver), UAV (Drohnen) und Datenerfassung inklusive Bodensensorik.