Protest: „Ring um den Ochsenberg steht“
Gegen den angedachten Kiesabbau am Ochsenberg bei Kamenz regt sich Protest.
In Brauna und in der Gemeinde Neukirch soll Kies abgebaut werden. Dies stößt in den umliegenden Orten auf Widerstand.
Kamenz/Neukirch. Die DQ Deutsche Quarz AG hat mit Stand von Ende Januar noch keinen Antrag auf bergrechtliche Planfeststellung mit dem obligatorischen Rahmenbetriebsplan beim Sächsischen Oberbergamt eingereicht. Dies geht aus der Antwort des Sächsischen Staatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig (SPD), auf eine entsprechende Anfrage des Landtagsabgeordneten Timo Schreyer (AfD) hervor.
Nach Kenntnis der Bergbehörde soll sich der Abbaufortschritt an einer Fördermenge von 259.000 Tonnen pro Jahr orientieren, was einem Abbauzeitraum von 40 Jahren entspräche. Der Aufschluss des Lagerstättenfeldes „Brauna 1“ soll demnach von Westen her erfolgen. Die Aufbereitung soll im Betonwerk Schwepnitz erfolgen. Bereits im April 2013 sei ein Scopingtermin zur Klärung der Anforderungen an die Antragsunterlagen durchgeführt worden. „Derzeit führt die DQ Deutsche Quarz AG die erforderlichen Untersuchungen und naturschutzfachlichen Erhebungen durch und erarbeitet die Antragsunterlagen für das berg rechtliche Planfeststellungsverfahren. Parallel dazu stellt der Bergbauunternehmer das geplante Vorhaben bereits in der Region vor“, erklärt der Wirtschaftsminister zum aktuellen Verfahrensstand. Erkenntnisse zur Energie- und Wasserversorgung sowie zu den Eigentumsverhältnissen lägen mangels Antrag noch nicht vor. „Mit dem hier geplanten Bergbauprojekt in der sächsischen Oberlausitz initiiert die Deutsche Quarz AG erstmalig selbst ein unternehmerisches Vorhaben und wird dieses auch eigenständig realisieren“, erklärt Martin Dulig abschließend.
Die Deutsche Quarz AG geht auf ihrer Website von einer Gesamtabbaumenge von acht Millionen Tonnen in 50 Jahren aus. Dies würde einer jährlichen Fördermenge von 160.000 Tonnen entsprechen, was erheblich von den Angaben des Wirtschaftsministeriums abweicht. Der Flächenbedarf wird übereinstimmend mit 50 Hektar angegeben.
Zwischenzeitlich hat sich unter der Bezeichnung „Ochsenberginitiative“ ein Zusammenschluss von Bürgern gegründet, der sich gegen das Abbauvorhaben wendet. Die in ihm vereinigten Protestler fürchten unter anderem Störungen des Wasserhaushalts und infolgedessen eine Absenkung des Grundwasserspiegels. Besorgt verweisen sie zudem auf eine mögliche Zerstörung des zusammenhängenden Waldgebietes Ochsenberg mit Auswirkungen auf die Rohrbacher Teiche sowie eine erhöhte Verkehrsbelastung. Auch stelle das jetzt vorgestellte Vorhaben nur den Anfang dar. Weitere Abbaugebiete seien bereits vorgemerkt. Aus ähnlich lautenden Gründen hat ebenso der Ortschaftsrat Brauna das Vorhaben abgelehnt. „Der Ring der Orte um den Ochsenberg steht“, resümiert die Initiative mit Blick auf die Protestbeteiligung.