Proteste in der Oberlausitz treten in die nächste Phase
Jeden Samstag treffen sich nun auch polnische Demonstranten am Gericht in der ul. Armii Krajowej 104. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz. Görlitz' Oberbürgermeister Octavian Ursu nimmt aller Voraussicht an diesem Sonnabend, 29. Januar 2022 ab 17.00 Uhr, auf dem Görlitzer Marienplatz an einer „stillen, aber sichtbaren Veranstaltung“ der Aktion „Görlitz bleibt bunt – Wir. Gemeinsam. Durch die Pandemie“ teil. Die Initiative war als „Görlitz bleibt bunt“ im Rahmen der OB-Wahl 2019 zur Verhinderung von Sebastian Wippel (AfD) als Oberbürgermeister entstanden. Es solle mit medizinischer Maske und Abständen von 1,5 Metern ein Zeichen der Solidarität mit Infizierten und Erkrankten von der Veranstaltung ausgehen und 1.500 Coronaopfern im Landkreis gedacht werden. Zur Abgrenzung zu den Montagsspaziergängen wolle man keine Plakate, Banner und Fahnen tragen.
Bunt in anderer Art mit Schwarz-Rot-Gold, Weiß-Grün, Weiß-Gelb oder der Christen-Fisch-Fahne auf blauem Hintergrund geht es tags darauf auf dem Postplatz zu. Im „Aktionsbündnis Oberlausitz“ vereinen sich nun Montagsspaziergänger aus der ganzen Oberlausitz, um neben den Montagsspaziergängen nun auch ortsübergreifende Proteste zu tragen. Einen Auftakt bildet hierzu eine Kundgebung mit anschließendem Spaziergang am Sonntag, 30. Januar, ab 15.00 Uhr, auf dem Görlitzer Postplatz unter dem Titel „Selbstbestimmt und frei gegen Faschismus.“ Prof. Peter Dierich, Gründungsrektor der Hochschule Zittau/Görlitz aus Zittau, betont gegenüber der Redaktion: „Wir wollten schnell einen Tag finden, an dem Parkplätze frei sind, um einer Entwicklung zu begegnen, in der ein Pharma-Faschimus aufkommen könnte.“ Letztlich sei das Datum 30. Januar - historisch vorbehalastet - auch eine Bürde.
Zum dritten Mal treffen sich – fast gänzlich Weiß-Rot – nun auch vor dem Gericht auf polnischer Seite der Stadt jeden Samstag, 15.00 Uhr, Demonstranten gegen die Coronapolitik. Bei der ersten Veranstaltung hatte eine große Delegation vom deutschen Ufer der Neißestadt quasi Aufbauhilfe Ost geleistet. Die polnischen Veranstaltungen werden jedoch von Vorträgen geprägt und gipfeln nicht in einem Spaziergang.
Kommentare zum Artikel "Proteste in der Oberlausitz treten in die nächste Phase"
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