Rammenau überzeugte Jury beim Dorfwettbewerb
Mehr als nur das Barockschloss: Rammenau ist aus allen Perspektiven schön – so auch aus der Luft. Foto: Wikipedia/Debrauni
Rammenau. Rammenau hat den zweiten Platz im Dorfwettbewerb 2022 belegt und „verstanden, seine Kompetenzen und Möglichkeiten zu bündeln und damit seinen Einwohnern sehr viel Lebensqualität zu sichern“, so das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung. Die Umsetzung von Entwicklungskonzepten wird von Bürgern, Vereinen und Unternehmen mitgetragen“, bekundet das Ministerium weiter. Plattformen dafür seien das „Bürgermeisterfrühstück“ für jedermann, Gesprächsrunden mit den Vereinen, der Neujahrsempfang für Gewerbetreibende sowie Vereine und ein Unternehmerstammtisch. Zudem habe Rammenau erfolgreich zahlreiche Naherholungs- und Tourismusangebote entwickelt und seine Kulturlandschaft hervorragend gestaltet.
Staatsminister Thomas Schmidt hatte vergangenen Freitag in Waldkirchen im Vogtlandkreis die besten Dörfer des 11. Sächsischen Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb hebt Leistungen von Dorfgemeinschaften hervor, die ihre Zukunft mit eigenen Ideen und Engagement selbst gestalten. Im Fokus steht die Zusammenarbeit in den Dörfern zur Verwirklichung von Projekten, die Gemeinschaft stärken und das Lebensumfeld verbessern.
Den ersten Platz musste „Roamm“ jedoch Friedersdorf in der Gemeinde Markersdorf im Landkreis Görlitz überlassen. Friedersdorf konnte die Jury durch ein engagiertes und dynamisches Gemeinschaftsleben überzeugen. Das Dorfleben profitiert vom Engagement und dem Zusammenhalt in den Vereinen, dem Jugendclub, der Seniorengemeinschaft, bei den Aktivitäten der Ortschronisten und des Posaunen- und Kirchenchors. Hervorzuheben sei auch der Einsatz der Dorfbewohner für die Erhaltung der ländlichen Hofanlagen und des Dorfladens. Eine Elterninitiative hat sich erfolgreich für die Verbesserung des Schülerverkehrs und der ÖPNV-Anbindung eingesetzt. Auch der partnerschaftliche Umgang mit den Jüngsten durch das Projekt eines Kinderrates zeige den hohen Stellenwert der Bürgerbeteiligung in Friedersdorf.
Thomas Schmidt zeigte sich mit dem Wettbewerb sehr zufrieden: „Über die gute Beteiligung von insgesamt 59 Dörfern aus allen sächsischen Landkreisen freue ich mich sehr. Denn jedes Dorf im Wettbewerb gewinnt bereits mit der Wettbewerbsteilnahme. Durch Gespräche entstehen Ideen, gemeinsame Projekte werden in Angriff genommen. Die Präsentation des ganzen Dorfes bei dem Besuch der Jury und der fachliche Austausch mit den Jurymitgliedern sind sehr wertvolle Impulse“, so der Minister bei der Abschlussveranstaltung.
Der landesweite Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ soll Bewohner der ländlichen Regionen motivieren, die Zukunft ihrer Dörfer mitzugestalten und sich bei der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Entwicklung ihres Dorfes zu engagieren.
Die ursprünglich für 2020 und 2021 geplanten Wettbewerbsrunden auf Landkreis- und Landesebene wurden aufgrund der Coronapolitik 2022 durchgeführt. Der anschließende Bundeswettbewerb wurde aus dem gleichen Grund von 2022 auf 2023 verschoben. Die Teilnahme von Dörfern am Bundeswettbewerb richtet sich nach der Gesamtzahl der teilnehmenden Dörfer im Landeswettbewerb. Für Sachsen können demnach Friedersdorf sowie auch das zweitplatzierte Rammenau am Bundeswettbewerb teilnehmen.
Für die Finalrunde des Landeswettbewerbes hatten sich 15 Dörfer von 59 Teilnehmern auf Kreisebene qualifiziert. Höhepunkt für die 15 Dörfer im Landesausscheid war der Besuch der Landesjury im September 2022. Jurymitglieder waren Bürgermeister, Architekten, Landschaftspfleger, Raumplaner und Menschen, die sich für Barrierefreiheit und soziale Entwicklungen einsetzen.